Leichtathletik Maresa Perner jubelt über Doppel-Gold

Zitterpartie beim Stabhochsprung: Maresa Perner sicherte sich in ihrer Spezialdisziplin souverän den bayerischen Titel, den oberfränkischen Rekord verpasste sie aber ganz knapp. Nachdem die LGF-Athletin die 3,35 Meter schon überquert hatte, touchierte der Stab die Latte doch noch ganz leicht. Foto: /Theo Kiefner

Die 15-jährige Leichtathletin aus Tröstau düpiert die Konkurrenz bei der bayrischen Meisterschaft in Kitzingen über die 80 Meter Hürden und im Stabhochsprung. In ihrer Spezialdisziplin verpasst sie nur ganz knapp und unglücklich den oberfränkischen Rekord.

 
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Nachdem Maresa Perner (LGF/TV Wunsiedel) bei den bayerischen Mehrkampfmeisterschaften vor einer Woche noch knapp an der Medaille vorbeigeschrammt war, gab sie die Devise aus: „In Kitzingen hole ich mir eine!“ Doch es sollte bei den bayerischen Titelkämpfen in den Einzeldisziplinen nicht nur bei einer bleiben.

Fantastisches Rennen

Bereits am ersten Tag überraschte die 15-jährige Gymnasiastin aus Tröstau über die 80 Meter Hürden. Sie steigerte im Finale der W 15 ihre Bestzeit der Vorwoche noch einmal um 14 Hundertstel auf fantastische 12,32 Sekunden – und lag damit um nur eine Hundertstel vor Lena Erhard (LAG Garmisch-Partenkirchen). Obwohl es so knapp war, jubelte Maresa schon bei Überquerung der Ziellinie, da ihr vorher nur Außenseiterchancen auf die Bronzemedaille eingeräumt wurden.

Zitterpartie für Mutter und Trainer

Tags darauf wollte sie in ihrer Schokoladendisziplin, dem Stabhochsprung, unbedingt noch eine Medaille erringen. Als Bronzemedaillistin der deutschen Meisterschaften in Bremen war sie auch bei der „Bayerischen“ die Favoritin, nicht zuletzt Julia Pauker (TSV Wasserburg) und Emma Kilian (TSV Ipsheim) – sie hatten die Plätze sieben und neun bei der „Deutschen“ – wollten aber auch ein Wörtchen mitreden. Nach einem Fehlversuch durch eine Windböe gleich zu Beginn und einem missglückten Anlauf bei ihrer Anfangshöhe von 2,85 Metern wurde es zu einer Zitterpartie für Perner. Die Nerven von Mutter Verena, Heimtrainer Jürgen Grießhammer, BLV-Stützpunkttrainerin Eva Mühlhofer und Landestrainer Matthias Schimmelpfennig waren an der Zerreißgrenze ob der Gefahr, ohne gültiges Resultat die Heimreise antreten zu müssen. Doch dann klappte es doch – und zwar deutlich.

Der Rekord muss warten

Bis einschließlich ihrer Sieghöhe von 3,25 Metern überquerte die LGF-Athletin die Latte jeweils im ersten Versuch. Die neue Bestleistung von 3,35 Metern überwand sie im dritten Versuch haushoch. Alle jubelten schon, doch dann kippte der Stab doch noch Richtung Latte – und statt knapp unter der Latte durchzurutschen, touchierte er sie noch knapp und machte den Versuch ungültig. Der oberfränkische Rekord von 3,40 Metern muss also bis zum September warten, denn nun ist erst einmal Urlaub angesagt. Verdientermaßen nach zwei Mal bayerischem Gold.

Eni Kuske überrascht

Überraschend erfolgreich war auch Eni Kuske (LG Hof/IfL Hof). Es war erst ihr dritter Wettkampf überhaupt – und dann gleich die bayerische Meisterschaft. Entsprechend nervös war sie vor ihrem ersten Start. Für Kuske standen der Weitsprung und die 100 Meter auf dem Programm. Über die Sprintdistanz stürmte sie von Platz zwölf der Meldeliste nicht nur ins Finale, sondern auch auf einen hervorragenden sechsten Platz. Dieser war auch ihr Melderang im Weitsprung, doch im Zentimeterkrimi von Kitzingen fehlte der 15-Jährigen das nötige Windglück. Sie verpasste das Finale der besten acht Weitspringerinnen nur um sieben Zentimeter. Am Ende bedeutete das Platz zehn. JG

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