Lichtenberg Kristan von Waldenfels offiziell im Amt

Sandra Hüttner
Kristan von Waldenfels. Foto: Hüttner Quelle: Unbekannt

In Lichtenberg hat nun der jüngste Bürgermeister Bayerns das Sagen. Bei der Vereidigung geht es um die Frage, was im Stadtrat Streit, was Diskussion ist.

 
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Lichtenberg - Kristan von Waldenfels hat offiziell die Amtsgeschäfte als neuer Bürgermeister von Lichtenberg übernommen. Die Vereidigung fand Montagabend wegen der Corona-Krise in der TSV-Turnhalle am Schlossplatz vor 20 Zuhörern statt. Im Amt ist er schon seit 31. März, und dies vor dem traurigen Hintergrund. Amtsinhaber Holger Knüppel war völlig überraschend verstorben.

Die anderen neugewählten Bürgermeister treten erst am 1. Mai ihr Amt an. Zur Erinnerung: Der 19-jährige von Waldenfels, jüngster Bürgermeister Bayerns, gewann die Stichwahl gegen Mitbewerber Jürgen Lindner (SPD/PBL) mit 52,53 Prozent der Stimmen. Linder gratulierte auf dem Facebook-Account des SPD-Ortsvereins Lichtenberg Kristan von Waldenfels und wünschte ihm bei seinen Entscheidungen eine glückliche Hand. "Weiterhin hoffe ich, dass er die zeitlichen Ressourcen aufbringen kann, die dieses verantwortungsvolle Amt einfordern wird und dass er die anstehenden Projekte mit der nötigen Kompetenz steuern kann."

Die Glückwünsche bekräftigte in der Sitzung Norbert Rank (SPD) und merkte an, dass er bei seiner Arbeit als Bürgermeister ein glücklicheres Händchen haben sollte als im Wahlkampf, "wenn es darum geht, die Arbeit des Stadtrates Lichtenberg in angemessener Art und Weise darzustellen". Norbert Rank hatte die Berichterstattung kritisiert und vor allem die Feststellung "Der Lichtenberger Stadtrat gelte fast als "untrainierbar". Rank betonte, dass die gewählten Stadträte zwar unterschiedlichen Fraktionen angehören, aber immer das Beste für die Stadt im Auge hätten. "Stadtratsarbeit ist Ausdruck gelebter Demokratie. Streiten ist erlaubt." Rank unterstrich, dass das Ratszimmer der Stadt "kein Platz des himmlischen Friedens" sein oder werden darf.

Herbert Heinel (Liste 4) stellte fest, dass ihm vor allem im Wahlkampf gestört habe, dass die Meinungsvielfalt im Stadtrat bei der Bevölkerung als Streit gesehen und interpretiert worden sei. "Aber Meinungsvielfalt ist genau der Sinn und Zweck einer Demokratie, und Meinungsvielfalt muss gebündelt und diskutiert werden." Es brauche ein Ringen zur Überzeugung für eine Entscheidung, betonte Heinel und auch, dass er in seinen 36 Jahren Stadtratsarbeit noch keinen Streit erlebt habe. "Man sollte vorsichtig und nicht leichtfüßig mit dem Wort Streit umgehen."

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