Hintergründe Liebesbotschaft an der Freiheitshalle

  Foto: Frank Mertel

Ein Mann will seine Frau zurück, schaltet eine Anzeige auf einer LED-Wand. Ungewöhnlich, denkt sich der Vermarkter noch, der sonst nur Werbung schaltet.

 
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Hof - Er, der Werber, den wir aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes hier nicht mit seinem Klarnamen zitieren, erschrickt, als er davon hört, welche Dimension diese Geschichte bekommt. „Wir dachten, wir machen zwei Menschen wieder glücklich.“

Unter dem Titel „Liebesbotschaft an der Freiheitshalle“ hat die Frankenpost am Freitag einen Text veröffentlicht und damit beschrieben, was tausende Menschen seit Donnerstag bereits gesehen haben: eine Nachricht von Patrick an Jule, platziert auf der LED-Wand an der Ernst-Reuter-Straße. Er bittet sie um Verzeihung, will offenbar, dass die beiden wieder glücklich werden. Unsere Redaktion berichtet, was ist: eine öffentlich sichtbare Nachricht.

Im Laufe des Freitags erweist sich die Liebesgeschichte als tragisch. Die Frau wünscht keinen Kontakt. Unsere Redaktion entscheidet sich nach gründlicher Abwägung, die Botschaft auf dem Bild zu pixeln und den Text zu ersetzen gegen eine knappe Erklärung. Knapp auch deshalb, um die Frau zu schützen.

Wochen vorher. Malte K., der Werber, erhält eine Anfrage eines Mannes, der seine Frau zurück will. Eine persönliche Botschaft auf der LED-Wand solle es sein. Ungewöhnlich, denkt K. und kontaktiert die Stadt Hof, der die Wand gehört. K. ist nur der Vermarkter. Er kommt nicht aus Bayern. Gemeinsam mit der Stadt entscheidet er sich, eine Ausnahme zu machen. Wo sonst nur Werbung läuft, soll diesmal mitgeholfen werden, ein junges Paar wieder glücklich zu machen. Doch dazu wird es wohl nicht kommen.

Seit vergangenen Donnerstag läuft die Suche über die Wand. Für die Frau ist das alles andere als angenehm. Werbevermarkter Malte K. sieht jedoch keine Möglichkeit, den Aufruf zu stoppen. „Der Kunde hat per Vorkasse gezahlt.“

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