Linke-Politiker zu Besuch Ramelow wandert nach „Little Berlin“

Lothar Faltenbacher
Bodo Ramelow (Dritter von rechts) mit seinen Begleitern. Foto: /Faltenbacher

Der thüringische Ministerpräsident besucht das Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth. Dabei macht er Hoffnung auf eine weitere finanzielle Unterstützung für die Erweiterung des Museums.

 
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Mödlareuth - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat am Donnerstag das geschichtsträchtige Dorf Mödlareuth besucht. Dieses ist ein Symbol für die ehemalige innerdeutsche Teilung, ein Teil liegt im bayerischen Landkreis Hof und der andere im Saale-Orla-Kreis in Thüringen. Der Thüringer Ministerpräsident wanderte, sechs Jahrzehnte nach dem Mauerbau, mit dem Hofer Landrat Oliver Bär, dessen Amtskollegen Thomas-Fügmann vom Saale-Orla-Kreis, mit Robert Lebegern, Leiter des Deutsch-Deutschen Museums sowie den Bürgermeistern der Nachbargemeinden und Mitgliedern des Museum-Trägervereins auf einer drei Kilometer langen Route entlang der bayerisch-thüringischen Grenze zum Museum. Dabei schloss er im Gespräch mit dem Hofer Landrat Oliver Bär eine weitere finanzielle Unterstützung des Freistaats Thüringen für die Erweiterung des Museums nicht aus.

Besonders beeindruckt zeigte sich Ramelow von den Grenzanlagen auf der Freifläche des Museums. „Es geht um 1400 Kilometer deutsch-deutsche Grenze, ein grausames Grenzsicherungssystem mit einem mit Maschendraht und Mauern gesicherten Schutzbereich mit einer tödlichen Logik“, beschrieb Ramelow die einstige von der DDR-Führung angeordnete Abschottung vom Westen. „Es handelte sich bei diesem System um eine in Europa einmalige Grenze, das sollten wir nicht vergessen und unseren Nachkommen erzählen.“

Bezeugt werde die einstige Teilung hier vor Ort. Mödlareuth sei mit dem Deutsch-Deutschen Museum ein besonderer Ort, der die Teilung Deutschlands authentisch darstelle.

Im Freistaat Thüringen verläuft die ehemalige innerdeutsche Grenze laut Bodo Ramelow auf einer Länge von 743 Kilometern. „Wir haben vier verschiedene Grenzlandmuseen, und jedes ist für sich einmalig“, betonte der Ministerpräsident. Mit der Mauer und dem 600 Meter langen Zaun, einem tödlichen Stahlmaschengeflecht, sei auch Mödlareuth ein wichtiges Symbol für die deutsch-deutsche Teilung, „deren Geschichte wir nie vergessen dürfen“, so Ramelow.

Wie berichtet, ist das Großprojekt Museumserweiterung mit einer Investition von insgesamt 14 Millionen Euro veranschlagt, was Bund und Freistaat Bayern mit jeweils 5,6 Millionen Euro finanziell unterstützen. Von Thüringer Seite liegt die Zusage für 800 000 Euro vor. „Sie können sich gerne bei mir melden, wenn die Bauvorhaben laufen – ich stehe persönlich voll hinter diesem Projekt. Wenn es dann soweit ist, sollten wir noch einmal über Detailzahlen zu den Kosten sprechen“, sagte Bodo Ramelow – und ließ damit Raum für Spekulationen über weitere Beteiligungen.

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