Lions Hilfswerk Selb Zuversicht und Rekordergebnis

Der gut besuchte Benefizabend des Selber Lions-Hilfswerkes unterhält nicht nur die Gäste, sondern bringt auch fast 6000 Euro für den guten Zweck.

 
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Der Star des Abends ist gerade einmal neun Jahre alt: Als Luisa Mauricio voller kindlicher Freude auf der Bühne „In meinem kleinen Apfel“ singt, schmelzen die Zuhörer im fast ausverkauften Rosenthal-Theater förmlich dahin. Der Vortrag der Schülerin der Selber Musikschule war nur einer von vielen bemerkenswerten Auftritten an diesem Abend. Der Lions Club „Selb an der Porzellanstraße“ hatte zum Benefizkonzert seines Hilfswerkes geladen – und die Selberinnen und Selber strömten ins Theater und spendeten reichlich: Fast 6000 Euro kamen an diesem Abend zusammen. Das Geld wird – das sagte Präsidentin Rosi Döhler in ihrer Begrüßung – den Opfern des Erdbebens in der Türkei und Syrien sowie der Ukraine-Hilfe zugute kommen. Und so erfüllte sich das Motto des Abends „Mit Musik helfen“ – auch weil alle Künstler auf Gage verzichteten.

Aushängeschild

Erich Schädlich und Ilse Ullrich hatten zusammen mit Elisabeth und Werner Gebhardt, der den Abend auch moderierte, ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm vorbereitet. Schwungvoll startete die Nachwuchsgarde der TG Höchstädt ehe Benjamin Doß, ein Aushängeschild der Musikschule Selb, seiner Gitarre das zärtliche „Verano Porteno“ entlockte. Der Künstler ist nach seinem Studium am Mozarteum selbst Gitarrenlehrer an der Musikschule der Hofer Symphoniker. Der Virtuose kam nach der Pause noch einmal auf die Bühne und bezauberte mit „Adelita“ und „Lagrima“.

Am gleichen Instrument auf dem besten Weg ist auch Felix Leupold, der die Stücke „Frühlingserwachen“ und „Hip Rock“ souverän und einfühlsam vortrug.

Einen Flügel teilten sich Philip Roßner und Johannes Pufe, natürlich auch Schüler der Musikschule: Sie ließen es mit „Deck the Hall“ fast noch einmal weihnachtlich werden.

Viel Applaus

Die von Werner Gebhardt angekündigte Überraschung erntete ebenfalls lang anhaltenden Applaus: Die Sängerin Nataliia Lapshyna aus der Ukraine und Pianistin Mehriban Alijeva aus Aserbaidschan, die lange in der Ukraine gelebt hat, sind seit etwa einem Jahr in Selb und haben sich hier auch kennengelernt. Sie bereicherten das Konzert mit einem ukrainischen Abendlied und dem gefühlvoll präsentierten „Ave Maria“. Wie Werner Gebhardt verriet, bauen die Künstlerinnen zurzeit einen ukrainischen Chor auf.

Tief in die Selber Mundart tauchten dann auch der Moderator und Felipe Wolff-Fabris ein. So erläuterte der gebürtige Selber dem gebürtigen Brasilianer, was es bedeutet, wenn der „Schnäi leint“ und einem „de Händ groigln“.

Äußerst beeindruckend auch der Auftritt von Melanie Netzsch, die – von Kirchenmusikdirektorin Constanze begleitet – Leonard Cohens „Hallelujah“, Händels „Lascia ch’io pianga“ und „The Rose“ von Amanda Broom sang und damit für Gänsehautmomente sorgte. Zwar mit Rollatoren, aber doch mit viel mehr Schwung als der Name vermuten ließ, präsentierten sich die „Alten Schachteln“ der TG Höchstädt, ehe die St.-Andrew-Singers mit drei Gospels den Abend treffend beschlossen. Den letzten Titel „We stand strong“ nahm Conférencier Werner Gebhardt in seinem Schlusswort auf: „Nehmen sie von diesem Abend ein wenig Wärme und Zuversicht mit nach Hause.“

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