Lions-Spende 350 Stollen für die Marktredwitzer Tafel

Herbert Scharf
350 Stollen spendeten die Lions Fichtelgebirge für die Tafel. Im Bild (von links): Else Richter von der Tafel, Matthias Pausch, Horst Küspert, Peter Kuchenreuther und Dr. Hans-Frieder Roblick von den Lions sowie Edgar Richter. Foto: /H.S.

Die Lions Fichtelgebirge spenden das traditionelle Weihnachtsgebäck. Es wird in diesen Tagen an die Kunden verteilt.

 
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Marktredwitz - In der Marktredwitzer Tafel herrscht reges Treiben. Freiwillige Helferinnen und Helfer bereiten am Tag vor der Ausgabe die Waren und Pakete für die Empfänger vor, die am nächsten Tag vor der Tür stehen werden.

Es sind etwa 150 bis 160 Familien mit rund 550 Menschen, die jeweils am Donnerstag Lebensmittel und in dieser Zeit auch Weihnachtspakete von der Tafel abholen. Zu rund 70 Prozent sind es Migranten, verrät Else Richter im Gespräch mit der Frankenpost.

Weihnachtszeit ist Spendenzeit

Bereits abgeladen sind 350 Stollen, das traditionelle Weihnachtsgebäck. Sie sind ein Geschenk des Lions-Clubs Fichtelgebirge. Ähnliche Ladungen haben die Lions, vertreten mit Dr. Hans-Frieder Roblick, Peter Kuchenreuther, Matthias Pausch und Horst Richter, auch an drei weitere Tafeln geliefert: Nach Selb, Arzberg und nach Mitterteich. Die Stollen werden bei den nächsten Tafel-Öffnungen an die Bezugsberechtigten verteilt.

Die vorweihnachtliche Zeit ist Spenden-Zeit, berichtet Else Richter, die zusammen mit ihrem Mann Edgar seit dem Jahr 2006 die Marktredwitzer Tafel betreut und organisiert. Rund 60 Mitglieder sind es von Anfang an, die die Tafel tragen und teils mit ihren Beiträgen mitfinanzieren.

Was allerdings nur einen kleinen Teil der ausgegebenen Ware ausmacht. Hauptsächlich finanziert sich die Tafel durch größere und kleinere Spenden aus der Bevölkerung, vor allem aber auch von Händlern wie Edeka oder REWE. Oder aber durch regelmäßige Geldspenden wie von Cube-Chef Marcus Pürner. Und dann gibt es viele Bürger, die kleinere Summen spenden. So ist es Else Richter ein echtes Anliegen, den Spendern zu danken. Ohne sie würde die Tafel nicht funktionieren, sagt sie.

Nachfolger gesucht

Da steckt auch ganz schön Arbeit dahinter. Fast jeden Wochentag ist das Ehepaar Richter in Sachen Tafel unterwegs. Sei es, um Spenden abzuholen. Sei es zum Packen und sortieren der Ware im Tafel-Gebäude. Und wenn sie nicht unterwegs sind, erledigen sie zuhause am Computer den damit verbundenen Bürokram.

32 freiwillige Helfer, davon zehn Männer, sind es, die in der Tafel mitarbeiten. Sei es beim Abholen der Ware, beim Packen oder bei der Ausgabe jeweils am Donnerstag.

Nach 15 Jahren ehrenamtlicher Tafel-Vollbeschäftigung sind Else Richter und ihr Mann Edgar – inzwischen 75 und 79 Jahre alt – auf der Suche nach Nachfolgern, damit sie ihren Lebensabend auch mal ohne Arbeit genießen können. Bisher allerdings vergeblich. Auch wenn die Arbeit im Team nach wie vor Spaß macht, wie beide beteuern. Aber künftig will das Ehepaar doch auch etwas mehr Zeit haben für die Familie und sich selber. Bis jemand gefunden ist, bleibt das Ehepaar Richter aber an der Spitze. „Es geht auf jeden Fall weiter“, verspricht Else Richter, die die Voraussetzungen für einem möglichen Nachfolger nennt: „Die Person sollte sozial eingestellt, verlässlich und ehrlich sein.“ Das Ehrenamt gebe auch so viel zurück, sagt sie, man bekomme so viel Wertschätzung. Es schließen sich Freundschaften innerhalb der Tafel, man entwickele ein persönliches Verhältnis zu den Kunden. Dies sei auch für viele Kunden sehr wichtig. Elsa Richter hofft: „Wir wünschen uns so sehr, dass die Tafel in Marktredwitz am Leben bleibt.“

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