Lockerungen in der Stadt Freieres Shoppen in Hof

Sarah Schmidt
Plastiktüten sind ein Graus für alle Umweltschützer. Verbände wollen mit der aktuellen Fasten-Aktion die Verbraucher dazu bringen, beim Einkaufen auf Kunststoff so weit wie möglich zu verzichten. Quelle: Unbekannt

Das Einkaufen in der Stadt ist seit Mittwoch wieder deutlich einfacher. Die Kunden können jetzt ohne Termin und ohne negativen Test-Nachweis in die Geschäfte.

 
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Hof - Das Schlendern durch die Innenstadt, die ewige Suche nach dem passenden Fahrrad oder der allseits beliebte Gang in den Baumarkt – das alles ist seit diesem Mittwoch in der Stadt Hof ohne größere Einschränkungen möglich. Wer sich in den letzten Wochen vorab noch Gedanken über einen negativen Corona-Test sowie einen Termin machen musste, der kann nun wieder sorgloser auf Shoppingtour gehen – unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln.

Die Test- und Terminpflicht fällt weg, da der Inzidenzwert der Stadt seit dem 27. April, also fünf Tage in Folge, unter 50 lag. Im Landkreis muss die Kundschaft für „Click&Meet“ hingegen weiter Termine vereinbaren. Negative Tests müssen auch nicht mehr vorgelegt werden.

Der Hofer Einzelhandelssprecher und Marktleiter des Toom-Baumarktes, René Schymura, bemerkt gleich am Mittwochmorgen, also am ersten Lockerungstag, einen Unterschied: „Wir haben bereits seit sieben Uhr sehr gut zu tun“, sagt er am Vormittag im Frankenpost-Gespräch. Einige Kunden seien am Morgen sehr verwundert gewesen, sie hätten am Eingang des Baumarktes nachgefragt: „Wie? Wir können wieder ganz normal Einkaufen gehen?“ Schymura ergänzt: „Die Erfahrung der letzten Zeit zeigt, dass es in der Regel ein paar Tage dauert, bis die neue Regelung bei allen ankommt.“

Der Marktleiter ist am Mittwoch sehr positiv gestimmt. „Wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir im Herbst 2020 aufgehört haben. Jeder kann in der Stadt wieder einigermaßen normal einkaufen gehen. Das ist das, was wir Händler uns alle gewünscht haben.“

Seit mehreren Wochen hat der Einzelhandel in Stadt und Landkreis bereits die Möglichkeit, das „Click&Meet“-Konzept anzubieten. Das habe insgesamt sehr gut funktioniert, sagt Schymura. Dennoch hätten er und seine Kollegen einen Unterschied zwischen dem Konzept mit Testpflicht und ohne Testpflicht bemerkt. „Zu Beginn, als die Kunden noch einen Nachweis über ein negatives Ergebnis vorlegen mussten, war die Mehrheit sehr verhalten.“ Trotzdem habe unter anderem die hohe Impfquote in Hof dazu beigetragen, dass die Läden im Vergleich zu anderen Landkreisen und Städten gut zu tun hatten. „Das Problem war vielmehr, dass das Umland teilweise schon früher öffnen konnte als die Stadt Hof. Dadurch kam kaum Kundschaft aus dem Landkreis und dem Umland in die Innenstadt.“

Ob im Kern von Hof im Vergleich zum Stadtrand bislang besser oder schlechter verkauft wurde, könne Schymura schlecht sagen. „Jedes Geschäft ist unterschiedlich zu bewerten. Ein Geschäft, das Reiseutensilien wie zum Beispiel Koffer verkauft, schneidet aktuell natürlich schlechter ab als ein Fahrradgeschäft.“ Da mache die Lage keinen großen Unterschied.

Ein paar wenige Geschäfte in Stadt und Landkreis haben „Click&Meet“ nicht angeboten, sie blieben bei „Click&Collect“. Schymura: „Das ist eine individuelle Entscheidung, die der Händler treffen muss. Er muss schauen, ob es sich lohnt oder nicht.“ Mit den neuen Lockerungen könnte es sich allerdings wieder mehr rentieren. Somit könnten ab dieser Woche auch noch mehr Geschäfte ihre Türen öffnen.

„Jeder Händler möchte gerne verkaufen und seine Kunden im Laden begrüßen“, sagt Schymura. Deshalb wünscht er sich für all seine Kollegen, dass die Kunden den stationären Handel vor Ort in nächster Zeit unterstützen und stärken. „Der Online-Handel ist stark gewachsen, ich hoffe, dass die Kunden merken, was für Vorteile das Einkaufen vor Ort haben kann. Es muss nun in allen Köpfen ankommen, dass der Spuk größtenteils vorbei ist.“

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