Es geht um Geld
Spüren die Täter, dass die Zielperson am Angelhaken ist, beginnt der Aufbau rührender Geschichten, die auf Überweisungen von Geld abzielen. Oft direkt, unverfroren – und erfolgreich. Staniek erinnert an einen Fall, bei dem eine Frau ihrem vermeintlichen Liebhaber in Etappen insgesamt rund 300 000 Euro überwiesen hat – ohne ihn je getroffen zu haben, ohne ihn je in einem Videotelefonat gesprochen zu haben.
Sie rät: „Prüfen Sie als Erstes das Internetprofil. Wie lange besteht es, welche Inhalte sind zu sehen? Mit wem ist die Person befreundet, sind es nur Männer oder Frauen oder ist der Freundeskreis idealerweise gemischt und damit unauffällig?“ Ob Fotos (etwa von Model-Agenturen) gestohlen wurden, lasse sich mit einem Check mit der Bildersuche bei Google prüfen.
Aufmerksam sollte man auch sein, wenn Onlinebekanntschaften bei Videotelefonaten nicht vor die Kamera treten wollen. Dann liege die Vermutung nahe, dass doch nicht der gut aussehende US-Offizier am anderen Ende der Leitung sitzt. Und Stanieks wichtigster Tipp: „Keine Überweisungen, nicht einmal die geringsten! Denn wer ehrlich liebt, vermeidet es, nach Geld zu fragen“, sagt die Profilerin.