Geschäft mit Großraum-Transportern ausbauen
Der Flugzeugbauer will das Geschäft mit Großraum-Transportern für das Militär und zivilen Anwendungen ausbauen. "Mit dem Ausfall der Antonow-Flotte ist jetzt ein Vakuum in dem Bereich für Großraum-Transportflugzeuge entstanden. Wir wollen uns mit der Beluga in diesem Markt bewähren", sagte er.
"Wir müssen unsere Satelliten unter bestimmten Bedingungen nach Kourou in Lateinamerika bringen. Das haben wir bisher häufig mit der Antonow gemacht. Im Moment fliegt die Antonow nicht mehr", sagte er mit Blick auf den ukrainischen Flugzeugbauer, der Ziel russischer Angriffe wurde. Für die Streitkräfte in Europa gehe es auch um die Frage, wie sie Gerät von A nach B bringen könnten. Schöllhorn: "Und da spielt natürlich die Beluga durchaus auch eine Rolle in den Überlegungen."
Allerdings sind die Beluga-Maschinen kleiner als die Antonow, die auch deutlich mehr Nutzlast transportieren können. Die Antonow An-225 - das größte Flugzeug der Welt - war schon im Februar beim russischen Angriff auf die Ukraine zerstört worden. Sie war bei der letzten Ausgabe der ILA 2018 noch bei der Ausstellung zu sehen gewesen.
Die Zukunft des Fliegens und der Raumfahrt
Rund 550 Aussteller präsentieren in Schönefeld von Mittwoch bis Sonntag ihre Lösungen für die Zukunft des Fliegens und der Raumfahrt. Neben weniger Schadstoffausstoß im Luftverkehr steht wegen des Ukraine-Kriegs der militärische Teil besonders im Blickpunkt. Die Branche hat dabei die geplanten zusätzlichen Militärausgaben Deutschlands von 100 Milliarden Euro im Blick.
Schöllhorn bremste aber Erwartungen an rosige Zeiten für die Luftfahrtbranche in Folge des Investitionspaketes. "Wenn man den ganzen Sofortbedarf von persönlicher Ausrüstung bis zu Munition und so weiter abzieht, sind schon mal 40 Milliarden fast weg, inklusive Mehrwertsteuer. Der Rest geht dann im Wesentlichen - mit ein paar kleineren Abweichungen - an die Großprojekte, über die wir seit Jahren schon sprechen", sagte Schöllhorn. Im Prinzip würden damit Kompetenzen gehalten.
Airbus sei froh, der Luftwaffe den Eurofighter in einer Konfiguration für den elektronischen Kampf liefern zu können - also für das Stören, Niederhalten und Bekämpfen gegnerischer Luftabwehrstellungen. "Das ist für uns eine letztlich natürliche Fortsetzung dessen, was wir mal mit anderen Partnern auf den Tornado ECR gebracht haben", sagte er.
Bis 2028 soll eine erste Version mit Anbautechnik einsatzbereit sein. Schöllhorn: "Und dann werden wir vorschlagen, dass wir in einer zweiten Stufe mit dem sogenannten Eurofighter LTE, also mit dem nächsten Upgrade des Eurofighter, die elektronische Kampffähigkeit in die Software-Architektur mit einbringen und damit die nächste Stufe erreichen."