Wunsiedel - Die Luisenburg ist die traditionsreichste professionelle Freilichtbühne Deutschlands – bereits im Jahr 1665 fanden dort erstmals Aufführungen statt, seit 1890 wird sie durchgängig bespielt. Das überwältigende Naturbühnen-Panorama und die Akustik suchen ihresgleichen. Mit den Musical-Symposien hat das Theater Maßstäbe in der bundesdeutschen Kulturlandschaft gesetzt. Und das unterhaltsame wie anspruchsvolle Programm auf der Luisenburg sorgt mit bis zu 150 000 Gästen jährlich für die besucherstärksten Festspiele Deutschlands im Repertoirebetrieb. In normalen Jahren jedenfalls. Denn die Pandemie trifft das Theater durch eine Besonderheit hart: Die Luisenburg-Festspiele befinden sich auf Grund ihrer bürgerlichen Tradition ausschließlich in kommunaler Trägerschaft – für eine Stadt von der Größe Wunsiedels äußerst ungewöhnlich. Während die öffentlich geförderten Theater in der Region hohe Zuwendungen erhalten, finanzieren sich die Luisenburg-Festspiele zu rund 80 Prozent aus eigener Kraft. Auch ihre kostenträchtige Infrastruktur müssen die Festspiele selbst erhalten. Um das zweite Pandemie-Jahr überstehen zu können, muss nun in gewisser Weise „gezockt“ werden – denn es war und ist genauestens abzuwägen, ob, wann und wie man öffnet, um so sparsam wie möglich mit den Finanzen umzugehen. Unsere Zeitung sprach darüber mit der Künstlerischen Leiterin der Luisenburg-Festspiele, Birgit Simmler, und Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik (CSU).
Luisenburg-Festspiele Wunsiedel „Unser Erfolg wird zum Verhängnis“
Thoralf Lange 12.05.2021 - 17:52 Uhr