Wo und wie lange waren Sie für die neue Sissi-Serien im Einsatz?
Unsere Drehorte waren drei Tage in Bamberg am Domplatz und ein Tag am Schloss Weissenstein in Pommersfelden (bei Bamberg). Die Drehtage waren Ende September 2021. Sie begannen meist um 5.30 Uhr und endeten zwischen 18 und 20 Uhr. Morgens ging es für jeden Komparsen nach einem Corona-Test in die Maske und ins Kostüm. Dann fuhren wir mit Bussen zu den Drehorten, wo wir in unsere Rollen eingewiesen wurden.
Der Dreh selbst war sehr aufwendig. Die einzelne Szenen, die in der fertigen Serie nur einige Sekunden dauern, nahmen einen ganzer Drehtag in Anspruch. Denn die Aufnahmen wurden perfektioniert – aus verschiedenen Blickwinkeln gefilmt, Kostüm und Maske gerichtet. Zwischendurch gab es warmen Tee und Decken gegen die Kälte. Aber nur kurz, dann gingen die Aufnahmen gleich weiter.
Insgesamt war ich an vier Tagen für 51 Stunden beim Dreh.
Hat Ihnen die Arbeit Spaß gemacht?
Die Arbeit war an manchen Stellen schon sehr anstrengend. Dennoch hat es mir an jedem einzelnen Drehtag sehr viel Spaß gemacht, da ich durch das Kostüm, die Maske und die authentische Umgebung in eine ganz andere Rolle schlüpfen konnte.
Auch die Vorfreude, das Endergebnis zu sehen, war groß. Es war sehr spannend, einmal selbst mitzuerleben, wie eine professionelle Filmproduktion abläuft. Und einfach die Tatsache, dass ich in einer Sissi-Verfilmung mitspielen durfte, hat mich glücklich gemacht.
Haben Sie Kontakt zu den Hauptdarstellern gehabt?
Leider nein. Wir sahen die Hauptdarsteller nur beim Dreh selbst, in unseren Pausen hatten wir keine Möglichkeit, einen Kontakt aufzubauen.
Welche Stärken, welche Schwächen sehen Sie in der Neuverfilmung?
Insgesamt gefällt mir die neue Verfilmung gut, weil sie eine neue Perspektive von Elisabeths Leben zeigt. Das Leben der Kaiserin wird nicht in einem verträumten Optimismus erzählt, sondern es werden auch düstere Seiten dargestellt. An manchen Stellen habe ich aber den Optimismus vermisst. Auch Personen wie der Bruder von Franz bekommen in der Serie eine größere Bedeutung als in den bisherigen Filmen. Damit liegt der Fokus nicht nur auf Sissi, sondern auch auf anderen Rollen.
Würden Sie noch einmal bei einem Film mitspielen?
Auf jeden Fall. Mir macht das Schauspielern Spaß. Obwohl ich nur ein kleiner Teil der Serie war, war ich ein Teil davon. Wenn für die nächste Staffel oder für eine andere Produktion in der Nähe wieder Komparsen gesucht werden, werde ich mich wieder bewerben.
Gab Ihre Luisenburg-Erfahrung den Ausschlag, dass Sie genommen worden sind?
Ganz genau kann ich nicht sagen, weswegen wir die Zusage bekamen. Aber dass wir alle vier sofort genommen wurden, war wahrscheinlich kein Zufall, sondern hing mit der Luisenburg-Erfahrung zusammen. Bei der Bewerbung konnte man angeben, ob und welche Vorerfahrung es im Bereich Schauspiel gibt. Ich glaube, dies war ein ausschlaggebender Punkt. Denn ich hatte mit einigen anderen Komparsen Kontakt, die mir erzählten, dass sich viele Menschen aus ihrem Umfeld ebenfalls für eine Komparsenrolle beworben hatten, ohne eine Zusage zu bekommen.
In welchen Stücken wirkten Sie in welchen Rollen mit?
Wir haben alle vier bereits als Kinder und Jugendliche auf der Luisenburg mitgewirkt, zum Beispiel 2016 und 2017 in „Cats“ als „Jugendliche“. Ich war davor schon 2010 bei Tannöd als Teil der „Gemeinde“ dabei.
Fabian Braune gab außerdem 2009 und 2010 beim „Brandner Kaspar“ einen „Engel“ und einen „Dorfjungen“, 2011 beim „Holledauer Schimmel“ einen Vertreter des „Volks“, bei „Blues Brothers“ 2012 ein „Waisenkind“ und bei Nathan der Weise“ einen „Ministrant“ und einen „Henker“, 2013 bei „Fahnenweihe“ einen Vertreter des „Volks“, ebenso 2014 bei „Glaube und Heimat“ sowie 2015 beim „Brandner Kaspar“, wo er außerdem einen „Mönch“ und „Jagdburschen“ gab und bei „Cabaret“ einen „Bettler“.
Sascha Kellner machte 2015 beim „Brandner Kaspar“ als „Ministrant“ mit.