Ausstellung "Frida ohne Grenzen"
Im Atelierhaus-Museum Diego Rivera und Frida Kahlo in Mexiko-Stadt wird nun die Ausstellung "Frida ohne Grenzen" gezeigt. Briefe, Krankenakten und mehr als 80 Fotos geben Einblick in das Verhältnis der Malerin zu ihrem gebrochenen Körper und ihren behandelnden Ärzten. Kahlo wurde rund 30 Mal operiert. Eines ihrer Beine wurde unterhalb des Knies amputiert.
Im "Kahlo-Monat" organisiert das Blaue Haus seinerseits Aktivitäten rund um den Geburtstag der Malerin am 6. Juli 1907 und ihren Todestag. Auf dem Programm steht der neue Dokumentarfilm "Frida" (USA/Mexiko) der Regisseurin Carla Gutiérrez. Darin wird die Biografie der kommunistischen und bisexuellen Malerin mit ihren eigenen Worten und animierten Gemälden erzählt.
Durch die Malerei gerettet
Kahlo wohnte 36 Jahre lang im Blauen Haus in Coyoacán, heute Teil der Hauptstadt. Das bei Touristen sehr beliebte Museum zeigt persönliche Gegenstände der Malerin wie die teilweise indigene Kleidung, mit der Kahlo bewusst ihr Ich konstruierte, zahlreiche Briefe, das illustrierte Tagebuch und die Urne mit ihrer Asche.
In einem Text, der derzeit dort ausgestellt ist, beschreibt die Malerin ihren Zugang zur Kunst: "Ich bin nie einer Schule gefolgt oder von jemandem beeinflusst worden", schreibt sie. "Ich habe von meiner Arbeit nicht mehr als die Befriedigung erwartet, die mir das Malen selbst geben konnte". Durch ihre Bilder habe sie Wahrnehmungen und Gefühle ausgedrückt, die sie sonst nicht hätte zeigen können.
Das teuerste Gemälde aus Lateinamerika
Kahlo heiratete den 21 Jahre älteren Rivera gleich zweimal. Der nationalistische Maler war bereits berühmt und als Frauenheld bekannt, als sie sich 1929 das erste Jawort gaben. Kahlo war damals 22 Jahre alt. Nach zehn turbulenten Ehe-Jahren ließ sich das Paar scheiden, um ein Jahr später erneut zu heiraten. Auch Kahlo hatte Affären, etwa mit dem russischen Revolutionär Leo Trotzki.
Die Beziehung zu Rivera und Kahlos Fehlgeburten prägten auch ihr Werk. Das Selbstbildnis "Diego y yo" (Diego und ich) wurde 2021 beim Auktionshaus Sotheby's in New York für 34,9 Millionen Dollar (etwa 32 Mio. Euro) versteigert. Es ist das teuerste Gemälde eines Künstlers aus Lateinamerika und zeigt eine weinende Frida mit Riveras Gesicht auf der Stirn.
Trotz aller Schwierigkeiten liebte Kahlo das Leben. Doch die körperlichen Schmerzen waren zuletzt unerträglich. Emotional war sie ebenfalls niedergeschlagen. In ihrem letzten Tagebucheintrag schrieb die Malerin: "Ich warte mit Freude auf die Abreise und hoffe, nie wieder zurückzukehren".