Auf dem Areal selbst sollen dann 68 Lkw-Stellplätze zum Schrägparken und sechs weitere zum Längsparken entstehen. „Es werden überdachte Tank-Flächen geschaffen sowie 426 Autostellplätze.“
Künftig sollen in dem Logistikzentrum der Edeka 500 Beschäftigte arbeiten. Die Pausenräume bieten laut Harald Fleck Platz für 515 Menschen. An Werktagen wird im Logistikzentrum von 0 bis 24 Uhr – also rund um die Uhr – in zwei bis drei Schichten gearbeitet, wie Harald Fleck mitteilte. An Sonn- und Feiertagen werde von 14 bis 0 Uhr gearbeitet. „Für die Gestaltung der Fassade ist ein Fachplanungsbüro beauftragt. Insbesondere sollen vor Ort Feldmessungen der Umgebung durchgeführt werden zur Ermittlung der vorherrschenden Farbtöne“, so Sachbearbeiter Fleck.
Erweiterungen möglich
Ehe die Räte grünes Licht für das gigantische Bauwerk gaben, signalisierte der Sachbearbeiter, „dass Edeka bereits in die Zukunft denkt und Erweiterungen bis 2040 auf dem Areal anvisiert“.
Der Thölauer Ortssprecher Stefan Purucker erkundigte sich in der Bauausschusssitzung danach, ob Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern des Edeka-Logistikzentrums möglich wären. „Das wäre gut, um den landwirtschaftlichen Grund herum zu schonen und man diese Flächen nicht dafür hergeben müsste.“ Günter Fröber, der Regionalleiter Expansion bei der Edeka, meinte: „Da müssen wir uns das Gesamtkonzept anschauen, aber Überlegungen dazu gab es bereits.“
Einen „wesentlichen Schritt vor dem offiziellen Baubeginn Anfang Juli“ nannte Oberbürgermeister Oliver Weigel die Genehmigung des Bauantrags. Dass die in so relativ kurzer Zeit über die Bühne gehen könne, sei der „hervorragenden Zusammenarbeit von Edeka, Landratsamt und der Regierung von Oberfranken zu verdanken“. Hier hätten alle an einem Strang gezogen. Edeka sei ein unglaublich wichtiger Arbeitgeber in der Region, weshalb er sich schon sehr auf den Spatenstich freue, meinte Weigel. „Angesichts dieses großen Vorhabens bräuchte man statt Spaten eigentlich schon den größten Bagger“, scherzte er.
„Vollständig und detailliert“
Im Vorfeld der Sitzung bescheinigte Stadtbauamtsleiter Stefan Büttner, „dass wir so etwas in der Vergangenheit bisher noch nie hatten“. Dass die Planung dieses riesigen Projekts mit nur zwei Auslegungen im Regelverfahren auf den Weg gebracht wurde, hätte er selbst nicht glauben können. „Doch wenn man die Menschen von Anfang an mit einbindet, wird es auch eine runde Sache“, so Büttner.
Das bestätigte Sachbearbeiter Fleck: „Es ist schon ein Kunstwerk, dass alles vollständig und detailliert vorgelegt wird.“ Und er hatte in seinen Plänen eine Hufeisenform der Edeka-Gebäude ausgemacht. „Da steckt mehr dahinter als ein reines Bauvorhaben“, sinnierte er. „Das unterstreicht, wie verwurzelt die Edeka in der Region ist.“
Der Sachbearbeiter teilte vor der Abstimmung noch mit, „dass die Edeka die Erschließung des gesamten Areals in die Hand nimmt“. Für die Baufirma Rupprecht, die von dem Vorhaben regelrecht eingekesselt werde, sei die Situation sicherlich nicht einfach, meinte Fleck. „Es ist bestimmt nicht selbstverständlich, dass diese Beeinträchtigungen hingenommen werden.“ Nichtsdestotrotz stimmte auch Ernst Rupprecht, der Chef des später benachbarten Unternehmens, der für die CSU im Stadtrat sitzt, ebenfalls für das 310-Millionen-Projekt in Marktredwitz, das 2024 bezogen werden soll.
Zufahrt in Gefahr
Gleich zwischen dem neuen Edeka-Logistikzentrum und der geplanten Erschließungsstraße von der WUN 14 befindet sich das Bauunternehmen Rupprecht. Chef Ernst Rupprecht sieht anhand der Pläne, die ihm erst seit Sonntag vorlägen, einige Probleme durch den Bau auf sich und seine Firma zukommen, wie er auf Nachfrage der Frankenpost sagt. „Weil für die Longliner und die Lkw der Edeka die bisherige Zufahrt zu steil ist, soll das Gefälle von 7,5 auf sechs Prozent gesenkt werden. Das bedeute für ihn, dass seine Einfahrt 1,5 Meter höher liegen werde. Obendrein werde seine Zufahrt um 15 Meter versetzt. Sein Gelände müsse aufgeschüttet werden. Damit die WUN 14 für 1000 Lkw am Tag tragfähig werde, müsse auch diese „gewaltig verbreitert werden“. Ob er beim Umbau eine Zufahrt habe, scheint ihm fraglich, so Rupprecht, der auf eine schnelle Lösung drängt. „Mein Betrieb muss weiterlaufen“, betont der Unternehmer, der ursprünglich die Zusage von Stadt und Edeka bekommen habe, dass alles geregelt werde. „Mir dürfen keine Kosten entstehen“, unterstreicht Rupprecht.