Marktleugast Die Leistungen haben die Erwartung übertroffen

Helmut Engel

Abschlussfahrt in Sachen "Stadtradeln": Im Oberland haben viele erfolgreich mitgestrampelt. Der Landkreis Kulmbach steht insgesamt sehr gut da.

 
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Marktleugast - An die 40 Radfahrer haben sich am Samstag an der Marktleugaster Dreifachturnhalle zur Abschlussfahrt für das "Stadtradeln" im Landkreis Kulmbach getroffen. Organisiert hatte diese letzte gemeinsame Ausfahrt der Team-Käpt’n des "Leuchertz-Teams", der Hohenberger Manfred Ott. Auf dem 20 Kilometer langen "Marktleugaster Radrundweg" ging es über Mannsflur - Hohenreuth - Tannenwirtshaus - Neuensorg - Marktleugast - Hohenberg - Sauerhof - Weickenreuth nach Marienweiher. Dort wurde dann das tolle Ergebnis in der Klosterbräu gefeiert. Die gesamt Strecke war von der Feuerwehr abgesichert.

Die insgesamt 55 Teilnehmer aus der oberländischen Marktgemeinde haben seit dem 5. Juli gemeinsam mehr als 12 000 Kilometer auf dem Rad zurückgelegt. "Es ist eine regelrechte Euphorie ausgebrochen", schwärmt der Hohenberger Organisator, "wir liegen damit im Landkreis weit vorne, trotz schlechter geografischer Voraussetzungen und nur wenigen Radwegen." Insgesamt sind die "Leuchertz-Radler" von 55 Teams in ganz Deutschland auf dem fünften Platz.

Welchen Stellenwert und welche Wertschätzung die Radler haben, zeigt die Tatsache, dass die Leistungen vor der letzten Fahrt im Rahmen des Wettbewerbs durch Landrat Klaus-Peter Söllner und Bürgermeister Franz Uome gewürdigt wurden. Bürgermeister Franz Uome zeigte sich angetan von seinen radbegeisterten Bürgern. "Eure Leistung hat die Erwartungen weit übertroffen. Damit ist Marktleugast die beste teilnehmende Gemeinde im Landkreis Kulmbach." Mit gutem Beispiel voran ging auch hier die Familie Ott, der Uome für die Organisation besonders dankte. Bis vor der letzten Tour hatten sie zusammen mehr als 2500 Kilometer zurückgelegt. Manfred Ott 970, Martina Ott 817 und Sohn Mario 761. Auch die Gemeinderätin Cornelia Buß war mit 440 Kilometern gut dabei. Damit sende man ein deutliches Signal an die Kreisstadt, "damit Marktleugast bei den Planungen des neuen Radwegkonzepts auch entsprechend berücksichtigt wird und der Radrundweg Marktleugast mit entsprechenden Anbindungen ans Unterland und den Landkreis Hof auch bald umgesetzt werden kann." Bisher sei man im Oberland leider nicht mit Radwegen gesegnet. Deshalb überreichte Uome dem Landrat dann auch das fertige Marktleugaster Radwegekonzept, das von einem Team mit Manfred Ott an der Spitze ausgearbeitet wurde. "Ich hoffe, dass dieses Konzept in das Radwegekonzept des Landkreises Aufnahme findet", war die Forderung des Bürgermeisters an den Landrat. Die Erstausstattung für die Ausschilderung der Wege würde der Freistaat sogar komplett übernehmen.

Auch Landrat Klaus-Peter Söllner sieht in seiner Würdigung ein, dass das Radeln im Oberland mit der schwierigen Topografie wesentlich schwieriger ist als im flachen Unterland. Corona hätte eine regelrechte Radfahrer-Bewegung in Kraft gesetzt. Er selbst hätte überlegt, ob es überhaupt Sinn macht, in solch einer schwierigen Zeit an einem solchen Wettbewerb teilzunehmen. Seine Mitarbeiterin Ingrid Flieger sei aber total überzeugt davon gewesen, dass dieser Wettbewerb zum Erfolg wird. "Ohne sie hätten wir das nicht gemacht." Umso begeisterter sei er jetzt, wo mehrere Teams aus dem Landkreis in der Spitzengruppe dabei sind, und ganz vorne mit ist das Marktleugaster Team zu finden, obwohl sie es ungleich schwerer haben, "nach Marktleugast muss man eine Strecke immer bergauf fahren".

Wie Marktleugast steht auch insgesamt der Landkreis Kulmbach mit 1030 Radlern und mehr als 200 000 gefahrenen Kilometern an fünfter Stelle in Bayern und am 15. Platz in ganz Deutschland. Auch beim Schulradeln sei man mit der "Carl-von-Linde-Schule" und dem "Caspar-Vischer-Gymnasium" unter den Top-Twenty.

Auch der deutschlandweit Beste kommt mit Michel Merkel aus Harsdorf aus dem Landkreis Kulmbach. Er hat in den drei Wochen 2 750 Kilometer zurückgelegt. Auch die Kulmbacherin Jutta Kratzel hat eine außergewöhnliche Leistung vollbracht. Die Sportlerin der SBG Stadtsteinach hat vor Beginn des Wettbewerbs ihren Autoschlüssel im Landratsamt abgegeben und in dieser Zeit alle Wege mit dem Rad zurückgelegt. Insgesamt sind so bis zum Samstag etwa 850 Kilometer zusammengekommen. Von Landrat Söllner hat sie nun ihren Autoschlüssel zurückerhalten. Außerdem belohnte der Landrat beide, gemeinsam mit Ott, mit Gutscheinen.

Ingrid Flieger sagte zu den erreichten Plätzen, dass bisher alle erreichten Ergebnisse nur Momentaufnahmen seien, weil die 21 Tage in der Zeit vom 1. Mai bis zum 31. Oktober von den Gruppen frei gewählt werden können. "Damit können noch alle Ergebnisse auf den Kopf gestellt werden", so die Organisatorin.

Zusammen schickten Landrat Söllner und Bürgermeister Uome die Radler auf ihre letzte gemeinsame Tour.

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