Marktleuthen Keine neuen Schulden für das Jahr 2021

Eine der geplanten Investitionen in der Egerstadt ist der Umbau des Hauses Fleischgasse 18. Hier soll das Archiv Platz finden und ein Wartebereich für die Bushaltestelle geschaffen werden. Foto: /Katrin Lyda

Die Verwaltung der Stadt Marktleuthen kommt heuer ohne neue Kredite aus. Anders die Stadtwerke: Hierfür werden 700 000 Euro aufgenommen.

 
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Marktleuthen - Bei der ersten Sitzung des Stadtrats Marktleuthen in diesem Jahr – die im Januar war coronabedingt ausgefallen - standen die Finanzen im Vordergrund: der Haushalt der Egerstadt und der Wirtschaftsplan der Stadtwerke.

Einstimmig segnete das Gremium den Haushaltsplan für das Wirtschaftsjahr 2021 sowie die Finanzplanung für die Jahre 2020 bis 2024 ab. Der Finanzausschuss hatte den Entwurf in seiner Sitzung am 9. Februar vorberaten. Bürgermeisterin Sabrina Kaestner (CSU) referierte die Zahlen und ging noch kurz auf die Investitionen im Gebiet der Eger-stadt und den Ortsteilen ein, darunter Glasfaserausstattung und moderne EDV für Grundschule und Rathaus, Atemschutz für die Feuerwehr, Archiv und Bushaltestelle in der Fleischgasse, das Dorfgemeinschaftshaus in Hebanz, ein Urnenfeld auf dem Friedhof in Großwerden, die weitere Entwicklung von Gewerbeflächen sowie Grunderwerb für die Fortführung des Egerradwegs. Kaestner dankte Kämmerin Elke Feiler für die dafür geleistete Arbeit.

Kreditaufnahme bereitet Sorgen

Dem schloss sich Dr. Hans Stockhammer als Sprecher der Wahlgemeinschaft (WG) an. Er bewertete den Haushalt als „insgesamt solide“, auch wenn die Stadtwerke „Sorgen bereiten“ würden: Für 2021 sei eine Kreditaufnahme von 700 000 Euro geplant, die Verschuldung der SWM pro Kopf betrage dann 2500 Euro, ein Vielfaches des Landesdurchschnitts von 593 Euro und mehr als der im Landkreis (2268 Euro). Stockhammer freute sich, dass mit der ESM wieder „ein starker Partner“ gefunden worden sei, denn durch die Loslösung seit 2018 seien Mehrkosten von 120 000 Euro entstanden: „Hätten wir so weitergemacht, wäre der Wasserpreis von 2,10 Euro auf vier Euro geklettert“, gab der WG-Stadtrat zu bedenken.

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Michael Geiser stellte fest, dass trotz der widrigen Umstände aufgrund der Corona-Pandemie die Einkommens- und Gewerbesteuereinnahmen nur „moderat gesunken“ seien. Er bewertete es als „erfreulich“, dass die Stadt 2021 keine neuen Kredite aufnehmen müsse. Sie sei „handlungsfähig“ und könne investieren. Zu bedenken gab Geiser den stetigen Anstieg der Personalausgaben: „Wir dürfen die Kosten nicht aus den Augen verlieren und müssen Optimierungspotenzial aufdecken“. Da die Einwohnerzahl rückläufig sei, müsse sich die Stadt für Zuzugswillige attraktiver aufstellen. Dafür seien Investitionen nötig, für künftige Investoren auf dem Winterlingsgelände oder zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums im Hermenteil.

CSU geht von Haushaltsgenehmigung aus

CSU-Stadtrat Michael Hermann sandte eine Dankesbotschaft für die Stabilisierungshilfen in Richtung München: „Die haben gutgetan“. Die Stadt konnte damit umschulden und Sondertilgungen vornehmen, was die finanzielle Situation entspannt habe. Er freute sich, dass der Haushalt genehmigungsfähig ist, keine neuen Schulden aufgenommen werden und trotzdem notwendige Investitionen stattfinden könnten. „Wir haben ja einiges vor“, sagte Hermann, dessen Fraktion dem Haushaltsplan ebenso zustimmte wie die anderen auch.

Der Entwurf für den Wirtschaftsplan 2021 der Stadtwerke hatte der Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsausschuss bereits im November des vergangenen Jahres behandelt. Nun erst konnte er dem Stadtrat zur Genehmigung vorgelegt werden. Bürgermeisterin Sabrina Kaestner erläuterte noch einmal kurz die Volumina – 1,02 Millionen Euro gesamt, 700 000 Euro werden investiert, davon 410 000 in das Trinkwasser sowie 290 000 ins Abwasser. Das Gremium stimmte dem Entwurf mit einer Gegenstimme von Florian Lugert (SPD) zu.

Für die Jahresrechnung 2019 der Stadt Marktleuthen erteilte der Stadtrat einstimmig Entlastung.

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