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Marktleuthener Hubertus-Revival Historische Sportkarossen lassen Herzen im Viertakt schlagen

Das Marktleuthener Hubertus-Revival lockt am Samstag hunderte Besucher in die Egerstadt. Sie bewundern über 70 historische Fahrzeuge, die bei Kaiserwetter vom Marktplatz zu einer Ausfahrt durch das Fichtelgebirge starten.

 
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„So ein Auto hatte ich früher auch mal…“ Bei vielen kommen Erinnerungen hoch, als die Besucher des Marktleuthener Hubertus-Revivals am Samstagvormittag die lange Reihe der ausgestellten Fahrzeuge entlangschlendern. An die 70 Fahrzeuge reihen sich am Samstag vom Marktplatz der Egerstadt – der für die Veranstaltung für den Durchgangsverkehr gesperrt wurde – bis zum Kreisverkehr an der Grundschule. Auch an der Überbruck weist ein imposanter Rolls Royce auf das Treffen der Motorsport-Klassiker hin, zu dem die Teilnehmer ab dem frühen Morgen eintreffen.

Leidenschaft für PS und Blech

Einige der ausgestellten Pretiosen bieten bei aufgeklappter Motorhaube Einblicke in ihr Innenleben, manche nicht ganz freiwillig, denn das eine oder andere Schätzchen möchte ein bisschen gebettelt werden, bis es seinen Dienst aufnimmt. Jedes Fahrzeug zeugt von Leidenschaft für PS und Blech und bildet eine willkommene Gelegenheit zu Fachsimpeleien und Gesprächen. Das „Hubertus-Revival“ erinnert an die gleichnamigen Rallyes, die der MSC Marktleuthen in den 70er- und 80er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts abgehalten hat. Die Veranstaltung will die Personen würdigen, die damals die Marktleuthener Hubertus-Rallyes organisiert haben.

Fahrzeuge mit Rennsportcharakter

Zu der Ausfahrt eingeladen sind „Fahrzeuge mit Rennsportcharakter“, wie es in der Ausschreibung heißt, aber die Organisatoren fassen dieses Kriterium weit und freuen sich über jede Anmeldung. So rollen neben ausgewiesenen Sportautos Klassiker, Oldtimer, aber auch „normale“ Pkw, ein Rallye-Lkw und ein Kradmelder-Motorrad über den Marktleuthener Marktplatz. Den weitesten Weg hat ein WRC-Rallye-Subaru aus Göppingen zurückgelegt, auch aus Oberbayern ist ein Teilnehmer angereist, ansonsten tragen die Fahrzeuge Hofer, Kemnather, Marktredwitzer, Selber, Tirschenreuther und Wunsiedler Kennzeichen. Dazu sind einige historische Motorräder und ehemalige Sportmaschinen ausgestellt sowie ein Luftkissenboot, dessen lautstarken Antrieb Besitzer Jörg Bauer auf Wunsch gerne anwirft.

Trial-Artisten aus Gefrees

Gegenüber der Kirche turnen die Trial-Spezialisten vom MSC Gefrees mit ihren Zweirädern über eigens aufgestellte Hindernisse: Paletten, Reifen und ein paar Schrottautos erklimmen und überwinden die fünf Motorrad-Artisten in spektakulärer Manier. Ihrer beeindruckenden Fahrzeugbeherrschung zollen die Zuschauer mit kräftigem Applaus Anerkennung.

„Gentlemen, start your engines!“

Endlich gibt Carsten Mücke mit der Aufforderung „Gentlemen, start your engines!“ den „Startschuss“ für die Ausfahrt. Jedes einzelne Fahrzeug wird von ihm vorgestellt, zu jedem gibt es eine launige Anekdote, bevor sich die Teilnehmer mit quietschenden Reifen, markanten Klängen aus den Auspuffrohren und unter blauen Abgaswolken auf die Strecke machen. Mücke weist auf ein paar knifflige Stellen auf der Strecke hin und erinnerte daran, dass nirgendwo „auf Zeit“ gefahren wird.

Als sich ein Polizist den Weg zum Mikrofon bahnt, schnappt der Ansager kurz nach Luft. Es geht aber nur um einen Falschparker, der eine Zufahrt blockiert, nicht etwa um irgendwelche illegalen Optimierungsmaßnahmen an einem Fahrzeug.

Hundert Kilometer durch das Fichtelgebirge

Eine Stunde später sind alle Teilnehmer unterwegs. Die Tour führt über rund hundert Kilometer von der Eger-stadt über Selb nach Hohenberg, wo eine Kaffeepause eingelegt wird. Danach rollt die Karawane über Höchstädt, Röslau, Kirchenlamitz nach Weißenstadt. Nach einer Runde über den Marktplatz geht es weiter bis zum Ziel nach Wunsiedel.

Mehr Anmeldungen als erwartet

Überwältigt vom Erfolg zeigt sich Organisator Carsten Mücke. „Trotz kurzer Vorlaufzeit trafen mehr Anmeldungen als erwartet ein. Weitere hätten wir organisatorisch gar nicht bewältigen können.“ Dass er mit seiner Idee einen Nerv getroffen hat, zeigt, wie viele PS-Freunde ihre Fahrzeuge flott machten, um sie in Erinnerung an die legendäre Motorsportveranstaltung bei der Ausfahrt vorzustellen. Damit sie das „Revival“ in guter Erinnerung behalten, gibt es für jeden Teilnehmer einen handgefertigten Pokal aus einem Motorenteil mit auf den Weg.

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