„Marktplatz der Generationen“ in Weißdorf Lebensmittelversorgung steht im Fokus

red
Bürgermeister Heiko Hain (links) und sein Stellvertreter Alexander Liebs bei einer Besichtigung des Dorfladens in Emtmannsberg mit Lebensmittel-Automaten. Foto: Gemeinde Weißdorf

Bürgermeister Heiko Hain zieht Zwischenbilanz. Corona hat manche Beratung zunichte gemacht; dennoch gibt es handfeste Pläne, zum Beispiel für einen Automaten-Shop.

 
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Weißdorf - Vor gut einem Jahr ist die Gemeinde Weißdorf in das Förderprogramm „Marktplatz der Generationen“ aufgenommen worden. Ziel des Projekts ist es, die Lebensbedingungen im Ort so zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse und Wünsche älterer Menschen erfüllen und letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern Rechnung tragen. „Mit einer individuellen und passgenauen Beratung werden kleine Gemeinden dabei unterstützt, auf sie zugeschnittene Lösungen zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt Bürgermeister Heiko Hain in einer Zwischenbilanz nach einem Jahr. In Weißdorf wurde ein Lenkungskreis ins Leben gerufen, dem neben den Seniorenbeauftragen Andrea Strunz und Andreas Linhardt Pfarrerin Herma Teschke als Vertreterin von Kirchengemeinde und Diakonie sowie Bürgermeister Heiko Hain weitere Bürgerinnen und Bürger angehören, die sich bereits vorher mit der Thematik beschäftigt haben.

Eine vorgesehene Auftaktveranstaltung, bei der auch die Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe erarbeitet werden sollten, konnte coronabedingt bisher nicht stattfinden. Stattdessen wurden alle Weißdorfer über 80 Jahren in Interviews, die coronakonform telefonisch oder mit Maske und Abstand abliefen, über ihre Lebenssituation befragt. Der Mitteilung zufolge hat sich dabei weitgehend Zufriedenheit „mit dem Leben vor Ort und der Arbeit der Gemeinde Weißdorf“ abgezeichnet; jedoch wurden auch zwei Problemfelder deutlich benannt: Den älteren Bürgern fehlen hauptsächlich Bäcker und Metzger sowie Angebote, bei denen man in geselliger Runde zusammenkommen kann.

Dorfcafé

Im Lenkungskreis kristallisierte die die Schaffung eines Dorfcafés mit Verkaufsmöglichkeit für Back- und Wurstwaren als eine Lösungsmöglichkeit heraus, mit der sozusagen beide Fliegen mit einer Klappe geschlagen würden. Allerdings musste auch ein hierfür bereits anberaumtes Vernetzungstreffen für ehrenamtlich Mitarbeitende wegen Corona abgesagt werden.

Um die Versorgungssituation jedoch unabhängig von dieser langfristigen Lösung zu verbessern, planen Bürgermeister Hain und der Gemeinderat derzeit die Errichtung eines „Automatenshops“ mit Verkaufsautomaten für Back- und Wurstwaren sowie regionalen Produkten. Wie so etwas aussehen kann, haben der Lenkungskreis und einige Gemeinderäte bereits in Emtmannsberg im Landkreis Bayreuth besichtigt (siehe Bild). Weißdorf steht mit einigen potenziellen Lieferanten in Kontakt, einige haben bereits zugesagt. „Wichtig ist uns, dass dem bestehenden Dorfladen damit keine Konkurrenz gemacht werden soll“, betont der Bürgermeister. Sollte die Idee eines Dorfcafés weiter gedeihen, ließen sich die Automaten problemlos dort integrieren.

Hain hofft, die Planungen und die Gespräche mit Lieferanten im Frühjahr 2021 abschließen zu können. Das letzte Wort hat dann der Gemeinderat, der in einer seiner ersten Sitzungen im neuen Jahr über das Konzept abstimmen soll.

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