Marktredwitz Lasertag-Arena wird zweites Standbein

Wirtschaftlich völlig neue Wege gehen Sandra und Matthias Lutz. Die Inhaber einer Marktredwitzer Fensterbaufirma verwandeln eine Halle in einen Laser-Game-Parcours.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Marktredwitz - Die Firma Lutz Bauelemente ist ein Marktredwitzer Familienunternehmen in der fünften Generation. Seit der Gründung der Firma 1868 verdienten die Vorfahren von Geschäftsführer Matthias Lutz ihr Geld mit Themen rund um den Bereich Bauen sowie Türen und Fenstern. Jetzt öffnet sich die Firma für einen komplett anderen Wirtschaftszweig. Zum Bereich Fenster und Türen kommt in wenigen Wochen das Thema Lasertag hinzu. Damit setzen Matthias und Sandra Lutz auf eine neue Sportart, die von Amerika aus seit ein paar Jahren die Welt erobert.

Lasertag, was ist das? Ganz einfach ausgedrückt könnte man sagen, mit diesem Trend kommt das virtuelle Computerspiel zurück ins echte Leben. Denn die Spieler sitzen nicht vor dem Computer, sondern verwandeln sich selbst in die Akteure. "Wir haben das vor zwei Jahren einmal mit Freunden ausprobiert und waren begeistert", erzählt Sandra Lutz im Gespräch mit der Frankenpost. Sie schwärmt: "Es macht total Spaß, man kommt ins Schwitzen und lernt viele Leute kennen, denn gespielt wird in Teams."

Doch in puncto Lasertag ist das Fichtelgebirge ein weißer Fleck auf der Landkarte. Wer diesen Sport einmal ausprobieren möchte, muss nach Bamberg, Regensburg oder in eine kleinere Arena nach Weiden fahren. Diese Marktlücke war auch einer der Gründe für das Ehepaar, etwas ganz Neues zu wagen. "Ein unternehmerisches Risiko einzugehen, ist für mich nichts Ungewöhnliches", erklärt Matthias Lutz. Er hat keine Angst, erstmal viel Geld in die Hand nehmen zu müssen, um seinen Betrieb auf ein zweites Standbein zu stellen. Außerdem stand direkt auf dem Firmengelände eine große Halle leer.

Grundlage für den Sport ist immer eine große Halle, eine Lasertag-Arena. "Die Halle, die wir gerade umbauen, war lange vermietet, stand aber jetzt leer, und wir suchten für sie eine Nutzungsmöglichkeit", berichtet Matthias Lutz. Und die hat der 42 Jahre alte Marktredwitzer gefunden.

Im Februar gründete der Unternehmer eine zweite Firma und ist seitdem dabei, die ehemalige Produktionshalle einem ganz neuen Zweck zuzuführen. Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern entsteht im Marktredwitzer Industriegebiet ein Spielplatz der neuesten Generation für Menschen ab 14 Jahren. Es gibt Hindernisse, Häuschen, halbhohe Elemente oder kleine Wände, hinter denen sich die Spieler verbergen können. Außerdem versteckt sich inzwischen viel Technik für Sound und Licht indem Gebäude.

Denn ganz wichtig beim Spiel ist die unterschiedliche Beleuchtung einschließlich Schwarzlicht und die dadurch entstehende Variation der Arena. "In der Endausbaustufe kann man bei uns 50 verschiedene Spiele spielen, zu denen auch eine ganz bestimmte Musik gehört", erklärt Matthias Lutz. Mitspielen könne eigentlich jeder, und spezielle Kleidung oder Ausrüstung brauche niemand. "Bequeme Sachen und flache Schuhe", mehr sei nicht nötig.

Wie funktioniert dieses Game nun genau? Die Unternehmer vergleichen das grundlegende Spielprinzip mit Völker- oder Hetzball, oder einem Wasserpistolen-Duell. Nur eben in einer modernen Variante, aber auch mit ganz klaren Regeln. Der Ball wird zum Infrarotlichtstrahl und statt eines Mannschafts-Shirts tragen die Sportler Westen, die in verschiedenen Farben leuchten. So können die Spieler Gegner und Teamkollegen voneinander unterscheiden.

"Jeder Spieler bekommt eine Weste mit verschiedenen leuchtenden Punkten, außerdem einen Infrarotsignalgeber, der einen grünen Lichtstrahl aussenden kann", erläutert Matthias Lutz. In Teams spielen dann immer zwei Mannschaften 15 Minuten gegeneinander. Punkte gibt es für jeden exakten Treffer. Gespielt wird in Kleingruppen mit zwei bis acht Mitgliedern.

Auf zwei Dinge legen die Marktredwitzer Unternehmer jedoch Wert: "Es geht nicht darum, jemanden ,abzuschießen’, sondern zu markieren, das muss genau an den Leuchtpunkten der Weste sein, und zusätzlich gibt es bei manchen Spielen auch Zielobjekte im Raum. Außerdem sind wir eine eingetragene Sportstätte, und es herrscht Alkoholverbot," betont das Ehepaar. Neben der eigentlichen Arena sind noch einmal 260 Quadratmeter Platz für einen Empfangsbereich und eine "Lounge mit Sitzgelegenheiten, wo man nach dem Spielen noch etwas trinken kann", sagt Matthias Lutz. Doch das Marktredwitzer Paar ist sicher: "Alkohol braucht niemand, um beim Lasertag Spaß zu haben."

Autor

Bilder