Marktredwitz/Leutendorf Radwegenetz wächst weiter

Herbert Scharf
Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt des Geh- und Radwegs von Marktredwitz bis Leutendorf. Auf dem Foto (von links): Bauunternehmer Gerald Heinl, Christian Frohmader und Stefan Kirsch von der Stadtverwaltung, Petra Wick vom Ingenieurbüro Steppan, Oberbürgermeister Oliver Weigel und die Bürgermeister Horst Geißel und Christine Eisa. Foto: Herbert Scharf

Offizieller Spatenstich an der Ziegelhüttenstraße: Bis Weihnachten soll der Rad- und Gehweg von Marktredwitz bis Leutendorf fertig sein. Die Stadt investiert dafür 130 000 Euro.

 
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Marktredwitz/Leutendorf - Was lange währt, wird endlich gut: Am Donnerstagnachmittag war in der Ziegelhüttenstraße am Eck Weiherwiesenweg Spatenstich für den Rad- und Gehweg, der von Marktredwitz nach Leutendorf führen soll. Bis Weihnachten soll der Weg fertig sein. Die Stadt investiert dafür 130 000 Euro. Der zweite Abschnitt erstreckt sich vom Weiherwiesenweg bis zur Flurstraße und ist rund 800 Meter lang. Der erste Bauabschnitt war bereits im vergangenen Jahr zwischen dem Kalkofenweg und dem Weiherwiesenweg gebaut worden.

20 Kilometer Radwege

Alleine in diesem Jahr ist das Radnetz in Marktredwitz um einige Kilometer gewachsen. Im Sommer wurde das Teilstück vom Scherrweiher bis zur Ceramtec freigegeben. Es folgte der Radweg von Lorenzreuth über die Miedelmühle bis zur Thölauer Straße.

Erst vor einigen Wochen begannen die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Radwegstrecke von der Thölauer Straße bis nach Unterthölau, 1,9 Kilometer lang, die später die beiden Städte Marktredwitz und Wunsiedel verbinden soll. Hier stockten die Arbeiten wegen der Umleitung des Verkehrs während der Bauarbeiten auf der Bundesstraße 303.

Derzeit misst das Radwegenetz in Marktredwitz rund 20 Kilometer. In den kommenden Jahren soll verstärkt auf Radwegverbindungen in der Innenstadt geachtet werden.

Mit dem Bau des Radwegs von Marktredwitz bis Leutendorf geht ein alter Wunsch der Bewohner der Ziegelhütte und von Leutendorf in Erfüllung. Vor allem die jetzige dritte Bürgermeisterin Christine Eisa hatte in den vergangenen Jahren als Stadträtin immer wieder den Bau angemahnt.

Am Donnerstagnachmittag nun folgte der offizielle Spatenstich - wegen Corona im kleinen Kreis und mit gebührendem Abstand. Es habe sich nach dem Beschluss noch etwas hingezogen, sagte Oberbürgermeister Oliver Weigel. Der Grund waren Grundstücksverhandlungen mit den Grundeigentümern, bei denen er sich jetzt bedankte.

Nicht nur angesichts des regen Verkehrs und Zulieferverkehrs auf der Straße sei der Bau dringend notwendig gewesen, sagte Weigel. Ausgebaut wird der asphaltierte Geh- und Radweg von der Waldershofer Baufirma Förster auf einer Breite von 2,50 Metern. Die Beleuchtung ist bereits an der Straße vorhanden.

"Damit wird endlich alles gut, was lange währte", sagte Bürgermeisterin Christine Eisa, die sich über den Bau freute. Bereits im Jahr 2016 hat der Landkreis Wunsiedel auf der Basis des Klimaschutzkonzepts ein Radverkehrskonzept beschlossen, das die Voraussetzungen für den Alltagsradverkehr erheblich verbessern soll. Mit dem neuen Abschnitt werde jetzt die Verbindung von der Stadt bis Leutendorf geschlossen. Damit erhalten die rund 600 Einwohner aus Leutendorf und Ziegelhütte endlich eine verkehrssichere Anbindung für Fußgänger und Radfahrer.

Die Stadt Marktredwitz lässt sich das etwas kosten. Rund 130 000 Euro kostet der zweite Bauabschnitt. Noch in diesem Jahr, so Bauunternehmer Gerald Heinl, soll die Lücke geschlossen sein.

Gleichzeitig mit dem Radwegebau startet die Stadt Marktredwitz ein Modellprojekt "Lastenrad mieten, Kommunen entlasten". Unter 99 Kommunen, die sich um dieses Modellprojekt beworben haben, bekamen acht Gemeinden den Zuschlag, erläuterte Stefan Kirsch von der Stadtverwaltung.

Das Modellprojekt soll den Radverkehr in Bayern stärken und findet in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Verkehrsministerium statt. Begleitet wird es von einem Consultunternehmen. In diesem Zusammenhang wird die Bevölkerung gebeten, sich an einer Umfrage von Annika Walkenhorst zu beteiligen. Sie hat in ihrer Bachelorarbeit die Nutzungsbereitschaft und Akzeptanz von Transportradsystemen erforscht. (Genauere Infos im Internet unter www.soscuisurvey.de.

Ziel sei es, ein nachhaltiges kommunales Lastenbeförderungssystem zu erproben, auszuwerten und auch für andere Kommunen zu testen. Die teilnehmenden Kommunen werden mit bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten vom Staat unterstützt.

Projektbeginn war bereits am 1. September. Bis zur kommenden Saison aber ist noch einiges zu klären und zu organisieren, bevor die ersten Lastenräder rollen können. Alleine in Marktredwitz sollen auf die ganze Stadt verteilt 10 bis 11 Lastenfahrräder an festen Standorten stehen, die aber noch ermittelt werden. Das Modellprojekt, für das sich noch Fahrradhersteller bewerben können, erstreckt sich über zwei Jahre und soll dann in ein festes Angebot münden.

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Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter www.lastenrad.bayern.de.

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