Damals noch keine reine Blasmusik, sondern ein Orchester, bei dem die Streicher eine große Rolle spielten: die Marktredwitzer Stadtkapelle im Jahr 1928. Das ist das erste Bild, das von der Vorgängerin der Marktredwitzer Blasmusik existiert. Helmut Schörner, Vizepräsident und Kreisverbandsvorsitzender des Nordbayerischen Musikbunds, zeigte sich erfreut darüber, dass die Marktredwitzer Blasmusik nun auf ein tragfähiges Fundament gestellt werde und die Initiative dafür von einer jungen Generation an Musikerinnen und Musikern ausgehe. Das Orchester sei eine wichtige Säule im Kreisverband Hof-Wunsiedel.
Fanfarenklänge
Mit Fanfarenklängen läuteten einige Musiker den Rückblick von Ehrendirigent Erwin Jahreis auf die Historie der Marktredwitzer Blasmusik ein. Zusammen mit seiner Tochter Saskia gestaltete er einen kurzweiligen und vergnüglichen Parforceritt durch die fast 400-jährige Tradition des Orchesters. Zwei Personen waren Jahreis bei der Erforschung der Geschichte äußerst hilfreich: Erhard Mages und Edith Kalbskopf. Von Mages, seinem Lehrmeister, erfuhr er Zusammenhänge, Geschichten, Anekdoten. Die Stadtarchivarin, der man zu großem Dank verpflichtet sei, trug jede Menge Eckdaten aus den städtischen Unterlagen bei.
Herausgekommen sei ein umfangreicher wissenschaftlicher Nachweis von den Anfängen bis zur Gegenwart. Demzufolge seien jahrhundertelang das Amt und die Aufgaben der Türmer und Stadtpfeifer mit der Geschichte der Musik in Marktredwitz verbunden gewesen.
Anno 1631
Der erste Nachweis eines Türmers, der auch musikalische Aufgaben für die Stadt wahrnahm, stammt laut Jahreis aus dem Jahr 1631, das damit als Entstehungsjahr der Marktredwitzer Blasmusik angenommen wird. Erste Neujahrskonzerte habe es wohl vor rund 100 Jahren gegeben. Unter anderem nannte der Ehrendirigent, eingebunden in viele weitere Details und Schwänke, Namen wie Johann Friedrich Thomae, Friedrich Wilhelm Ponader, Ludwig Ponader, Max Ponader und Heinrich Reh, die das Orchester geprägt haben.
Und natürlich Erhard Mages, von dem Jahreis als 19-jähriger Musikstudent den Dirigentenstab 1978 übernommen hat. Mages habe beispielsweise die Anekdote zur „aus Erzürnung über anscheinend nicht entsprechend dargebrachte musikalische Leistungen vom Schoße des damaligen Leiters Ludwig Ponader in die Reihen seiner Musiker geschmissenen Katze“ überliefert. Locker und leicht wie dieses Geschichtchen war die ganze Veranstaltung gestaltet, zu der Thomas und Anna Haberkorn mit Akkordeon und Klarinette, die Mucker und die Böhmisch-Bayerischen Musikanten viele musikalische Schmankerl beitrugen.
Vorstand und Konzerte
Die Leitung
-So sieht der Vorstand der Marktredwitzer Blasmusik nach der Wahl in der Gründungsversammlung aus: gleichberechtigte Vorsitzende Florian Fischer und Jonas Barthel, Kassier Felix Heindl, Schriftführerin Viola Freitag, Kassenprüfer Jakob Hartmann und Markus Buchner.
Die Auftritte
An neun Terminen ist die Marktredwitzer Blasmusik im Sommer zu hören: 14. Mai, 10.30 Uhr: Muttertagskonzert im Kirchpark; 28. Mai, 14 Uhr: Brückenfest Lorenzreuth; 4. Juni, 13.30 Uhr: Feuerwehrfest Wölsauerhammer; 16. Juni, 19 Uhr: Serenade im Markt; 25. Juni, 14 Uhr: Schützenfest am Angerplatz; 15. Juli, 13 Uhr: Altstadtfest im Markt; 30. Juli, 19.30 Uhr: „Movie Night“ im Rahmen des Sommerkinos im Naturbad; 5. August, 13 Uhr, Sticky Fingers Festival in Brand; 27. August, 11 Uhr, Konzert zum Kirchweihsonntag im Markt.