Marktredwitzer Blasmusik Neustart für die Neujahrskonzerte

Christl Schemm
Seit vielen Jahren übt die Marktredwitzer Blasmusik in einem Raum des früheren Schulhauses im Stadtteil Lorenzreuth. Hier ist ausreichend Platz, sich mit Dirigentin Nadja Rippert auf die Neujahrskonzerte vorzubereiten. Unser Bild entstand vor ein paar Tagen beim Einstimmen in einer Probe. Foto: Christl Schemm

Die Marktredwitzer Blasmusik geht nach der Zäsur aufgrund der Corona-Pandemie mit frischem Elan ans Werk. Und mit einer jungen, gut ausgebildeten Dirigentin: Den Taktstock schwingt jetzt Nadja Rippert.

 
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„Bitte versucht, die Töne punktgenau zu treffen.“ Die Mitglieder der Marktredwitzer Blasmusik sind konzentriert und stimmen sich mit Tonleitern sowie rhythmischen Übungen auf den Probenabend im früheren Lorenzreuther Schulhaus ein. Nadja Rippert gibt vor, was zu tun ist. Seit dem Frühjahr schwingt die 26-Jährige beim traditionsreichsten Ensemble in Marktredwitz den Taktstock. Erst seit dem Frühjahr sind auch wieder regelmäßige Proben möglich. Denn zuvor hatte die Corona-Pandemie das Orchester - wie so viele andere Gruppen und Vereine auch – mächtig eingebremst. Jetzt können sich die rund 40 Musikerinnen und Musiker wieder richtig ins Zeug legen und sich auf die traditionellen Neujahrskonzerte vorbereiten. Sie tun das mit offensichtlicher Freude und großem Engagement. Und mit dem neuen Elan, der eingekehrt ist, seit Nadja Rippert das Dirigat übernommen hat.

Corona-Phase war schwierige Zeit

„Die Corona-Phase war eine wirklich schwierige Zeit für uns“, sagt Florian Fischer, der zusammen mit Jonas Barthel den Verein führt und sich um die organisatorische Seite des Blasmusik-Lebens kümmert. „Vor allem die regelmäßigen Proben unter der Leitung von Frederike Hock und Simmi Bühring haben, wann immer es in der Zeit der Corona-Beschränkungen gerade möglich war, sehr dazu beigetragen, dass wir einen festen Kern von engagierten und motivierten Mitgliedern über diese lange Zeit halten konnten. Ohne diesen Zusammenhalt des Orchesters in den vergangenen zweieinhalb Jahren wären wir jetzt wahrscheinlich nicht in der Lage, Neujahrskonzerte auf die Beine zu stellen.“ Dazu sei dann noch der Glücksfall gekommen, dass sich Nadja Rippert gemeldet habe und seit dem Frühjahr als Dirigentin zur Verfügung stehe.

Seit zehn Jahren ist sie als Klarinettistin Mitglied bei der Marktredwitzer Blasmusik und nun nach einer Pause zurückgekehrt. So wie auch weitere frühere Musiker, die jetzt ebenfalls wieder dabei und bereits bekannte Gesichter bei den Konzertbesucherinnen und -besuchern sind. Zum Beispiel der Klarinettist Martin Mosath und der Posaunist Gerhard Seifert. Er hatte auch für einige Jahre die Moderation der Neujahrskonzerte übernommen. In diese Rolle schlüpft in diesem Jahr wiederum Daniela Pöhlmann. Aber auch weitere Bläserinnen und Bläser aus anderen Musikvereinen und Kapellen haben sich angeschlossen. Für ein Stück werden zudem Gäste dabei sein: die Schlagzeugerin Saskia Jahreis und zwei Musikschüler. „Wir machen einen Neustart, die Stimmung ist gut, wir haben eine große Besetzung, alle sind motiviert und haben Lust auf das Projekt“, freut sich Nadja Rippert.

Ausgleich zum Beruf

Sie ist frischgebackene Grundschullehrerin. Vor einem Jahr hat sie ihr Examen gemacht und ist jetzt an der Grundschule Marktleuthen beschäftigt. Sie hat aber auch Musik an der Musikhochschule Würzburg und vorher an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg studiert. „Während meines Studiums habe ich auch das Dirigieren gelernt“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Arbeit mit den Musikerinnen und Musikern der Marktredwitzer Blasmusik sei für sie auch ein Ausgleich zum Beruf. Und um bestens vorbereitet zu sein, habe sie sich Tipps des Ehrendirigenten Erwin Jahreis geholt. Auch für die Gestaltung des Programms, für das jedoch alle Mitglieder des Orchesters Vorschläge hätten machen können.

Wie in den vielen Jahren zuvor ist das Programm für die Konzerte zum Jahreswechsel 2022/2023 quasi in zwei Blöcke aufgeteilt: in den ersten Teil, der wie immer mit dem Konzertmarsch „Opening“ von Ernst Hoffmann beginnt und eher traditionelle und klassische Stücke umfasst, und den zweiten Teil mit populären Titeln aus der jüngeren Vergangenheit. So ist das Prélude aus der Bizet-Oper „Carmen“ ebenso zu hören wie der Fliegermarsch aus der Operette „Der fliegende Rittmeister“ von Hermann Dostal, Themen aus der „Muppet Show“ genauso wie Songs der Neuen Deutschen Welle aus den 1980er-Jahren.

Neujahrskonzerte mit „Sparkling Samba“

Meistens können sich die Gäste in den Neukonzerten über ein besonderes Schmankerl freuen. Dieses Mal übernehmen diesen Part Julia Schmiedel aus Pechbrunn und Dominik Mundel aus Marktredwitz. Die beiden sind begeisterte Tänzer, unter anderem bei Tanzclubs in Erlangen und Bayreuth. Die Grundlagen für den Tanzsport haben sie sich bereits als Schülerin und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums bei Kursen der Tanzschule Strömsdörfer in Marktredwitz angeeignet. Bei den Neujahrskonzerten werden sie sich zu „Sparkling Samba“ elegant und schwungvoll auf dem Parkett bewegen und so – ebenso wie die Musikerinnen und Musiker – das Publikum beschwingt in das neue Jahr führen.

Vorverkauf beginnt am Montag

Termine:
Die Neujahrskonzerte der Marktredwitzer Blasmusik finden an folgenden Terminen statt: 1. Januar um 17 Uhr in der Stadthalle Marktredwitz, 6. und 7. Januar jeweils um 19 Uhr in der Stadthalle Marktredwitz und am 8. Januar um 17 Uhr im Festsaal der Bergbräu Arzberg.

Kosten:
Der Preis für die Tickets beträgt 15 Euro regulär, zehn Euro für Schüler und Studenten. Der Vorverkauf beginnt am Montag, 28. November, um 10 Uhr und ist möglich über die Tourist-Info Marktredwitz und weitere bekannte Vorverkaufsstellen sowie bei „okticket“ über folgenden Link: bit.ly/mbm2023.

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