Mit getrocknetem Steinmoos lässt der Kripperer saftige Wiesen entstehen. Ältere blasse Pflanzen werden im Gebirge und frisches grünes Material im Tal platziert. Auch die Wege, auf denen die Figuren wandern, weisen einige Besonderheiten auf. Feiner Sand vermittelt den Eindruck von kies- oder schotterbedeckten Pfaden, getrockneter Kaffeesatz wirkt wie ein erdiger Waldweg.
Entlang der Straßen entstehen kleine Hecken oder gar ganze Wälder. Damit die verwendeten Fichtentriebe nicht zu früh ihre Nadeln lassen, werden sie mit Haarspray behandelt.
Details von den Bergen bis ins Tal
Nach getaner Arbeit können die Besucher der Ausstellung „Marktredwitzer Krippenkultur – Immaterielles Kulturerbe“ die mit Liebe und Fantasie dekorierten Szenen bestaunen. Ihre Bandbreite ist gigantisch und reicht von Kaiser Franz mit seiner Sisi bis zum Touristen mit dem Fernglas. In den Tälern grasen die Kühe, und in den Bergen erklimmen die Gämsen die Felswände.
Ein voller Terminkalender
Wie bekannt und beliebt die Kreationen von „Krippenpapst“ Albin Artmann sind, zeigt sich an seinem Terminkalender. Eigentlich sollte er sogar eine seiner Landschaftkrippen in der Peterskirche in Wien aufbauen. Diese Ausstellung wurde wegen der Corona-Pandemie zwar verschoben, doch Artmann darf stattdessen eine seiner Wunderwelten im Schlossmuseum Voigtsberg im Vogtland erschaffen. Diese Krippe wird mit fünf Quadratmetern jedoch weit kleiner sein als die Miniaturlandschaft im Marktredwitzer Egerland-Museum – in der übrigens über 200 Figuren zu bestaunen sind.
Ersatz für den Krippenweg
„Sicher fühlt sich so mancher Gast in seine eigene Kindheit zurückversetzt“, ist sich Museumsleiter Volker Dittmar sicher. Es sei ein bisschen wie das Schlüsselloch-Gucken ins weihnachtliche Wohnzimmer. Weil der Marktredwitzer Krippenweg in diesem Jahr nicht in seiner gewohnten Form stattfinde, biete die Stadt Marktredwitz den Besuchern die Möglichkeit, die Besonderheiten der Marktredwitzer Landschaftskrippen im Rahmen dieser Ausstellung zu bewundern.