Talkshow im ZDF Das waren die Gäste bei Markus Lanz

Michael Bosch

Markus Lanz empfängt von Dienstag bis Donnerstag verschiedene Gäste in seiner Talkshow. Das sind die aktuellen Gäste.

 
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Markus Lanz talkt von Dienstag bis Donnerstag im ZDF. Foto: Markus Hertrich/ZDF/dpa

Markus Lanz diskutierte in seiner gleichnamigen Talkshow am Dienstagabend mit seinen Gästen zu später Stunde über die Ergebnisse der Europawahl, das Abschneiden von AfD und Grünen sowie den Krieg in der Ukraine.

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Das waren die Themen und Gäste am 11. Juni um 23:00 Uhr im ZDF:

  • Anton Hofreiter, Grünen-Politiker - Für die Grünen war die Europawahl ein Debakel. Besonders groß waren die Verluste bei jungen Wählerinnen und Wählern. Der Vorsitzende des Europaausschusses im Bundestag nimmt Stellung zum schlechten Abschneiden seiner Partei. Zudem äußert er sich zur Rolle Deutschlands im Ukrainekrieg.
  • Eva Quadbeck, Journalistin - Was bedeutet der Rechtsruck bei der Wahl für Europa? Die Chefredakteurin vom „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ versucht diese Frage zu beantworten - und analysiert die politischen Reaktionen auf die Europawahl.
  • Martin Machowecz, Journalist - Im Osten Deutschlands haben die Menschen vor allem die AfD gewählt, die Grünen wurden abgestraft. Der in Meißen geborene stellvertretende „Zeit“-Chef erläutert, wie das aus seiner Sicht zustande kam.
  • Thomas Walde, ZDF-Korrespondent - Präsident Macron hat nach dem Wahlsieg der Rechspopulisten das Parlament aufgelöst, jetzt gibt es Neuwahlen. Der Leiter des ZDF-Studios in Paris spricht über die Situation in Frankreich.
  • Wolfgang Richter, Oberst a.D. - Der Experte für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik informiert über den Status quo des Ukrainekrieges und warnt vor einer Zunahme der Eskalationsrisiken.

ZDF-Mediathek: Lanz gestern

Hintergrund: Aus Sicht von Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann hat ihre Partei junge Wählerinnen und Wähler auch wegen des Umgangs mit der Corona-Pandemie verloren. In den vergangenen Jahren hätten die Grünen sich wahrscheinlich zu wenig mit den Folgen der Pandemie gerade für die junge Generation beschäftigt, sagte Haßelmann am Dienstag in Berlin. „Was hat das eigentlich bedeutet, dieser Situation ausgesetzt zu sein, für junge Menschen in ihrem Lebensalltag, in Schule, Sport, Freizeit, Jugendclubs?“ Viele Dinge, die sonst normal seien, seien nicht mehr möglich gewesen. Das sei für viele ihrer Einschätzung nach „sehr, sehr einschneidend“ gewesen.

Als weiteres Thema nannte Haßelmann Fragen zur Finanzierbarkeit eines Studiums in einer Großstadt mit knappem Bafög. „Und darauf brauchen wir klarere, einfachere und überzeugende Antworten.“ Sie kündigte eine intensive Analyse des schlechten Europawahl-Ergebnisses an, bei der es auch um wirtschaftliche Sorgen und die Bekämpfung der Klimakrise gehen solle. Zur Aufarbeitung der Entscheidungen in der Corona-Pandemie brauche es „eine parlamentarische Betrachtung“. Die Grünen hatten als Oppositionspartei den Kurs der damaligen großen Koalition aus Union und SPD weitgehend mitgetragen. Sie sei aber nicht für einen Untersuchungsausschuss, erklärte Haßelmann. Stattdessen plädierte sie für eine Aufarbeitung in einem Ausschuss oder einer Kommission. Die Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP wollten dazu bald einen Vorschlag machen.

Kritik an der eigenen Partei kam derweil vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschman, der den Kurs seiner Partei nach dem dramatisch schlechten Abschneiden der Grünen bei der Europawahl deutlich kritisiert. Er sprach am Dienstag in Stuttgart von einer „saftigen Niederlage“, die schmerze. Er führte das schlechte Abschneiden auf die Arbeit der Ampel sowie auf eine radikal veränderte Themenlage zurück – und auf eine zunehmende Skepsis, ob die Grünen noch die richtigen Antworten auf die Fragen der Zeit hätten, etwa beim Thema Migration. Die Grünen müssten sich nun entscheiden, ob sie eine Bündnispartei oder eine Milieupartei sein wollten.

Seit 2008 wird die Talkshow von Markus Lanz im ZDF ausgestrahlt. Die Sendung des gebürtigen Südtirolers wird von Dienstag bis Donnerstag in einem Hamburger Fernsehstudio aufgezeichnet und am späten Abend im ZDF ausgestrahlt – oft zeitversetzt, manchmal auch live. Die Sendezeit liegt meist bei 23.15 Uhr - kann aber je nach Rahmenprogramm auch variieren. Die Lanz-Videos sind in der Mediathek des ZDF abrufbar.