Marxgrün Eintauchen in Miniaturwelten

Sandra Hüttner

An drei Sonntagen im Dezember können Eisenbahnfreunde die Anlagen des Modelleisenbahnclubs in Marxgrün bestaunen. Zu sehen ist auch ein Nachbau des Bad Stebener Bahnhofes der Sechziger Jahre.

 
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Beim Modelleisenbahnclub (MEC) Marxgrün leben 16 Männer ihren Traum von Miniatur-Eisenbahnen, die durch selbstgestaltete idyllische Landschaften düsen. Der Verein will seine Anlagen auch anderen Liebhabern und Interessierten zugänglich machen und öffnet deshalb in der Vorweihnachtszeit seine Pforten und bietet drei Ausstellungen an.

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Beim Verein kann man die große Anlage „Epoche III“, die die Zeit von 1945 bis 1970 darstellt, mit dem detailgetreuen Nachbau des Bad Stebener Bahnhofs ebenso bestaunen wie die digitale Dioramenanlage. Den Bad Stebener Bahnhof hat zweiter Vorsitzender Alfred Spörl anhand von Originalplänen der Deutschen Bundesbahn und Fotos aus den Sechzigerjahren nachgebaut. Neu auf der großen Anlage ist ein Bauernhof mit Backhäusle und Biohofladen. Das Teilstück hat im Einkauf rund 700 Euro gekostet, außerdem kamen 60 Arbeitsstunden hinzu, wie Vorsitzender Uwe Milder erzählt.

In der kleinen Erlebniswelt im Keller mit schier unzähligen Figuren und Bäumchen ist viel zu entdecken und zu erfahren. Auf zirka 26 Quadratmetern ist die HO-Gleichstromanlage aufgebaut, deren Zugbetrieb mit einer analogen Steuerung über zwei Schattenbahnhöfe geregelt wird. Zwölf Züge fahren auf der Anlage – in den für den Besucher nicht sichtbaren Schattenbahnhöfen warten sie auf ihren Einsatz. Vier Züge können gleichzeitig losgeschickt werden.

35 Jahre besteht nun der Modelleisenbahnclub. Als Vater der Anlage gilt zweiter Vorsitzender Alfred Spörl. Hans Wunder, auch bekannt als „Gustl“ hatte in den Jahren von 1996 bis 2000 einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Landschaft.

Im Erdgeschoss des steht eine acht Quadratmeter große HO-Märklin Digitalanlage mit Oberleitung und computergesteuerter Fahrplansoftware. Es ist das Reich von Wolfgang Huber, der diese allein gebaut hat. Er ist noch auf der Suche nach einem Digitalspezialisten, der sich im Club einbringen und die Anlage mit bedienen möchte. „Ein Faller-Car-System wurde 2011 eingebaut, ebenfalls eine Zahnradbahn nach Vorbild der österreichischen Schafbergbahn. Es wird fortwährend erweitert“, berichtet Wolfgang Huber. Auch einen Hubschrauberlandeplatz gibt es auf der Anlage, hier startet und landet Wolfgang Huber kleine Helikopter. Nicht nur Züge, auch Autos, ein Bus oder Laster fahren wie wie von Zauberhand auf den Straßen und beachten dabei sogar Ampeln und Vorfahrtsregelungen.

Für die Ausstellungstage hat der Verein den Versammlungsraum des Obst- und Gartenbauvereins angemietet. Auch hier wird sich die Eisenbahn-Miniaturwelt präsentieren. Nostalgie gibts bei der Bahn von Volker Funk, Spur 0 von Märklin. „Diese ist aus den 1940 Jahren und vollständig aus Blech“, erklärt Uwe Mildner. Auch die Z-Anlage von Jürgen Brandler ist zu sehen. Ebenso gibt es Angebote für Kinder. Neben zwei ferngesteuerten Autos wird auch eine analoge HO-Anlage von Märklin zum Spielen aufgebaut. Auch die beiden Module von Feuerwehr- und Bauhofszenerie, die Max Spindler restauriert hat, werden die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ebenso wie die Anlage von Matthias Spörl – eine Feldbahn, die den einen oder anderen als Bergwerks- und Torfbahn mit Lorenwagen bekannt sein dürfte.

Die Ausstellungen sind geöffnet sonntags am 4., 11. und 18. Dezember von 14 bis 18 Uhr im ehemaligen Marxgrüner Rathaus (Feuerwehrgerätehaus).