Massenschlägerei bei Eishockey-Spiel Mehrere Wohnungen in Bayern durchsucht

Nach einem Eishockey-Spiel Ende November in Weiden kam es zu einer Massenschlägerei. Am Freitag, 9. Dezember, durchsuchten Beamte in Bayern und Baden-Württemberg zahlreiche Wohnungen nach Beweismitteln. Darunter auch Wohnungen in Wunsiedel.

 
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Screenshot aus einem Video der Tat. Foto: KPI Weiden/privat

Am 27. November fand das Heimspiel der „Blue Devils Weiden“ gegen die „Höchstadt Alligators“ in der Hans-Schröpf-Arena in Weiden statt und endete 4:3 für Weiden.  Nach dem Spiel kam es zu einer Schlägerei zwischen zahlreichen Fans beider Vereine. Zuerst vermummten sich mehrere Anhänger der Blue Devils und gingen auf dem Parkplatz in Richtung der Fanbusse der Höchstadt Alligators. Zwischen dem Nord- und Osteingang des Stadions kam es dann zu einer Schlägerei zwischen einigen Anhängern der beiden Fanlager. Wie die Polizei mitteilt, warfen einige dabei auch mit Fahnenstangen. Nach und nach kamen weitere Fans hinzu und es entwickelte sich zu einer Massenschlägerei mit etwa 50 Personen. Einsatzkräfte der Polizei gelang es nach einiger Zeit die Fangruppen voneinander zu trennen. Durch die Massenschlägerei wurden zwei auf dem Parkplatz abgestellte Fahrzeuge beschädigt. Der Gesamtschaden beträgt über 2000 Euro.

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Polizei gründet Ermittlungsgruppe „Kurve“

In der darauffolgenden Woche wurde der Fall von der Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz übernommen, welche die Ermittlungsgruppe „Kurve“ gründete. Auch die Staatsanwaltschaft Weiden wurde frühzeitig mit eingebunden. Laut der Polizei besteht derzeit vor allem der Verdacht des Landfriedensbruchs und der versuchten gefährlichen Körperverletzung.

Durchsuchungsaktion in Bayern und Baden-Württemberg

Durch die Ermittlungen gelang es der Polizei schnell, mehrere Tatverdächtige zu identifizieren. Am Freitagmorgen, 9. Dezember, durchsuchten etwa 80 Einsatzkräfte rund 18 Wohnungen in Bayern und Baden-Württemberg. Die Wohnungen befanden sich in Wunsiedel, Weiden in der Oberpfalz, Höchstadt an der Aisch, Ludwigsburg und Heilbronn. Die Einsatzkräfte stellten vor allem Smartphones und andere elektronische Geräte sicher. Bei einzelnen Personen konnten auch Drogen und Schreckschussmunition sichergestellt werden. Insgesamt sind bislang 18 Tatverdächtige, im Alter von 18 bis 37 Jahren, namentlich identifiziert.

Null Toleranz gegenüber Gewalttätern

Der Leiter der Polizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz, Polizeidirektor Markus Fuchs, machte am Freitag klar, dass die Polizei keinerlei Gewalt bei Sportveranstaltungen dulden wird: „Sportveranstaltungen in Weiden verlaufen normalerweise absolut friedlich und ohne Störungen. Deshalb bin ich von den einzelnen Chaoten vom 27. November so enttäuscht. Die Aktion ist auch ein ganz klares Signal an beide Fanlager: Straftaten sind ein No-Go und werden von der Polizei konsequent verfolgt!“. Fuchs unterstrich abschließend, dass die ganz überwiegende Mehrheit der Eishockey-Fanszene in der Region friedlich ist und man auch weiterhin bedenkenlos Spiele besuchen kann.

Zeugen und weiteres Videomaterial gesucht

Die Kriminalpolizeiinspektion sucht weiterhin Zeugen, die sich noch nicht mit der Polizei in Verbindung gesetzt haben. Hinweise werden unter der Telefonnummer 0961/401-2222 entgegengenommen. Die Ermittler bitten außerdem um weiteres Videomaterial von der Auseinandersetzung. Es kursierten im Nachgang diverse Ausschnitte in den sozialen Medien. Der Aufruf richtet sich nur an Personen, die Videos besitzen, das sie selbst gefilmt haben.