Hotels und Pensionen: Bis vor einiger Zeit sind die mangelnden Übernachtungsmöglichkeiten der große Schwachpunkt Wunsiedels gewesen. Dies ist heute nicht mehr so. Erst vor wenigen Tagen eröffnete die Edelpension „Villa Wun“ in der Sonnenstraße. „Auch das ,Bräustüberl’ hat seine Übernachtungskapazitäten stark erhöht.“ Der neue Betreiber des „Goldenen Löwen“ will den Gasthof sanieren und auch oberhalb der Losburg werden einige Übernachtungszimmer entstehen. Ganz neu: Dem Bauausschuss liegt ein Antrag für die leer stehenden „Ratsstuben“ vor. „Hier sind 16-Doppelzimmer-Apartments und eine Gastronomie mit gutbürgerlicher Küche vorgesehen.“ Damit nicht genug: Ein weiterer Investor plant einen Betrieb mit 25 Doppelzimmern. Genaueres könne er dazu noch nicht sagen, so der Bürgermeister. „Aber das Projekt ist weit gediehen.“ Damit seien schon bald mehr Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt vorhanden als in Zeiten der Hotels „Kronprinz“ und „Wunsiedler Hof“.
Alter Bahnhof: „Ein Herzensobjekt“, wie Bürgermeister Lahovnik sagt. Ein Unternehmer habe Pläne vorgelegt, wie das altehrwürdige Gebäude an markanter Stelle am Bahnhofspark wieder mit Leben erfüllt werden könne. „Wir sind mit einem potenziellen Geldgeber im Gespräch. Allerdings ist sowohl das Gebäude als auch die Finanzierung des Umbaus eine enorme Herausforderung.“
Das Future-Energy-Lab: Zug um Zug füllt sich die frühere Dronco-Fabrik mit neuen Arbeitsplätzen. „Und das nicht nur als Ausweichquartier für die Verwaltungen der Unternehmen Lapp und Pfisterer.“ Der frühere Verwaltungsbau sei im Inneren top-modern ausgestattet und biete beste Arbeitsbedingungen. Auch das Future-Energy-Lab sei bereits eingezogen. In Zukunft wollen Stadt und Universität Bayreuth hier das Future-Energy-Lab mit all seinen Wissenschaftlern, Lehrenden und Lernenden zu voller Größe entwickeln. Der Freistaat habe dafür 15 Millionen Euro Förderung bewilligt. Zudem würden weitere Einrichtungen und Unternehmen mit einem Energie- oder Infrastruktur-Hintergrund auf dem Areal etabliert.
Die Energiestadt: Im kommenden Jahr steigt Wunsiedel aus – und zwar aus dem spekulationsgetriebenen Energiemarkt. Die Stadt erwirbt ab diesem Zeitpunkt keinen Strom von der Strombörse mehr, sondern gründet eine lokale Energiehandelsplattform. „Auch dadurch können wir den Strompreis kommendes und noch einmal das Jahr darauf auf ein Niveau vor den Krisenjahren ab 2020 senken. Wir versprechen unseren Kunden einen dauerhaft günstigen und stabilen Preis“, sagt Lahovnik. Damit dies möglich ist, müssten die Stadtwerke weitere regenerative Energie erzeugen. „Der Preis dafür ist eine zweite Freiflächen-PV-Anlage nach Holenbrunn bei Schönbrunn.“
Schon jetzt laufe die Wasserstoffproduktion ohne Einschränkung und der Absatz der produzierten Pellets sei dank des vor Kurzem abgeschlossenen Zehnjahresvertrags mit einem Großkunden gesichert.
Der Straßenbau: Auf die Autofahrer in Wunsiedel kommt in den nächsten Jahren einiges zu. So baut das Staatliche Bauamt ab kommendem Jahr die Hornschuchstraße komplett neu. 2025 ist der Abschnitt von der Kläranlage bis zum Ratskalkofen an der Reihe, das Jahr darauf vom Ratskalkofen bis zum Hackerplatz. Auch die Marktredwitzer Straße will die Behörde in den Jahren 2025/26 sanieren. Die Stadt Wunsiedel nimmt sich ab 2026 die Sigmund-Wann-Straße vor.
Weihnachtsmarkt: Wunsiedel ohne Weihnachtsmarkt, das ist undenkbar. Laut Bürgermeister Nicolas Lahovnik wird der Markt diesmal besonders attraktiv. „Wir haben die Zusage von einigen neuen und weiteren Anbietern. Auch wollen wir auf dem Marktplatz eine Bühne aufbauen, damit wir Musik bieten können.“ Der Glühweinbrunnen lebe erneut auf und die Stadträte würden sich um Auf- und Abbau kümmern, damit dem städtischen Haushalt keine Kosten entstehen.
Die Kritik I: Außer den Stücken bewegte die Besucher der Luisenburg-Festspiele ein Thema besonders: Das Chaos an den Parkplätzen. Er sei über die Parkplätze an der Luisenburg glücklich, so der Bürgermeister, der mit dieser Aussage viele Bürger überraschte. „Ich meine die neuen Photovoltaikanlagen, die den Parkplatz überdachen.“ Zum Parksystem habe es berechtigte Kritik gegeben, die auch in der „Frankenpost“ veröffentlicht worden sei. „Wir haben jetzt alle Automaten auf Bargeld umgestellt, und letztlich funktionieren 96 Prozent aller Parkvorgänge reibungslos.“
Die Kritik II: Altlandrat und Wunsiedler Ehrenbürger Dr. Peter Seißer kritisiert, dass das Luisenburgstück „Hoppelpoppel oder Jeans Pauls Zauberland“ erst spät in der kommenden Saison aufgeführt werden soll. „Davon haben Schulklassen natürlich nichts, sollten doch gerade Schüler Zugang zu dem in Wunsiedel geborenen Schriftsteller erhalten.“ Genauso sieht es übrigens Bürgermeister Nicolas Lahovnik. „Es ist völlig klar, dass die Schüler in der Region das Jean-Paul-Stück erleben sollen. Wir haben die Festspielleitung beauftragt, dies zu ermöglichen. Uns ist gesagt worden, dass die Disposition der Termine nicht anders möglich gewesen sei. Es wird aber eine Lösung für Ende Juli geben.“
Mehr Licht: „Mehr Licht“, das waren nicht nur angeblich Goethes letzte Worte. Mehr Licht ist auch ein Bedürfnis vieler Wunsiedler, denen die Bäume in Nachbars Garten die Sonne nehmen. Gleich mehrere Bürger monierten den üppigen Wuchs der Bäume, der auch die Produktion der eigenen PV-Anlage auf dem Dach hemme. Bürgermeister Nicolas Lahovnik wollte sich in der öffentlichen Bürgerversammlung nicht auf Eigentumsfragen oder Nachbarschaftsthemen einlassen, sondern bat die Bürger, sich direkt an ihn oder die Sachbearbeiter in der Verwaltung zu wenden.