Fast 1200 Rettungskräfte im Einsatz
Überschattet wurde das friedliche Miteinander am Samstag in Nürnberg, als zwei Männer nach Angaben der Polizei rassistische Parolen zum Lied „L’amour toujours“ vom Riesendrad auf dem Festivalgelände gegrölt haben sollen. Als Zeugen die Männer demnach nach der Fahrt damit konfrontierten, griffen die 28- und 30-Jährigen diese an. Der Veranstalter erteilte den beiden Männern Hausverbot und betonte: „Jegliche Form von Diskriminierung, Menschenhass und Gewalt hat bei Rock im Park keinen Platz.“
In der Eifel hatte die Band Querbeat eine politische Botschaft im Gepäck: Sie spielte das Lied „Kein Kölsch für Nazis“. Der Song bedeute ihnen sehr viel, wie Sänger Jojo Berger sagte. Etwas Hollywood-Atmosphäre brachte der Auftritt der Band Dogstar. Hier stand Schauspieler Keanu Reeves als Bassist mit auf der Bühne.
Wie in den Vortagen trieben die sommerlichen Temperaturen am Sonntag viele Feiernde in den Pausen zwischen den Konzerten an die Wasserstellen, wo sich zeitweise lange Schlangen bildeten. Sonnenbrillen, Sonnencreme und zum Teil auch ausgefallene Sonnenhüte entpuppten sich zu den Must-haves des Wochenendes.
Statt zu Alkohol griffen viele Gäste offenbar lieber zu alkoholfreien kalten Getränken und Eis. Die Sanitäterinnen und Sanitäter mussten wie im Vorjahr nur wenige Menschen behandeln, die zu viel Alkohol getrunken hatten, sagte Sohrab Taheri-Sohi vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK), das die Rettungseinsätze auf dem Gelände leitete. „Die Leute feiern umsichtiger.“
Fast 1200 Rettungskräfte waren bis Sonntag nach BRK-Angaben auf dem Festival in Bayern unterwegs. Viele der Sanitäterinnen und Sanitäter seien kurz davor noch in Bayern im Hochwasser-Einsatz gewesen. „Das ist noch in den Köpfen der Besucher“, sagte Taheri-Sohi. Die Einsatzkräfte erlebten große Dankbarkeit und Respekt und bekämen viel Applaus.
Besonderer Dank kam von einem 60-Jährigen. Bei Rock im Park im vergangenen Jahr war Stefan Hofmann plötzlich leblos umgefallen. Durch einen glücklichen Zufall waren Sanitäter und Notärzte ganz in der Nähe und konnten ihn sofort wiederbeleben. Bei Rock im Park traf der leidenschaftliche Festivalgänger seine Retter nun wieder: „Die Leute hier haben mir das Leben gerettet“, sagte er.