Die Vorsicht, mit der die Bundesregierung an den Fall Opel herangeht, ist angebracht. Die deutschen Steuerzahler würden es kaum akzeptieren, wenn ihre Milliarden zu General Motors (GM) in die USA verschwänden. Umgekehrt hätten die GM-Manager in Detroit natürlich eine Sorge weniger, wenn der deutsche Staat ihnen jene Spritze gäbe, um die sie in Washington noch betteln. Die US-Regierung wäre wahrscheinlich auch nicht unfroh, wenn Europa ihr einen Teil der Arbeit abnähme. Dabei ist eigentlich nicht Opel das Sorgenkind; es ist die Mutter, die an Siechtum leidet. GM kann Opel nicht so leicht pleite gehen lassen wie man denkt. Dann bräche dem Konzern der ganze europäische Markt weg, nachdem er auf dem amerikanischen schon im Sinkflug ist. Aber GM kann selbst pleite gehen.