Der Vertrag von Lissabon sollte die Europäische Union stärken - nach innen und nach außen. Seit Donnerstagabend scheint sie geschwächt zu sein. Als elementare Säulen der neuen Stärke wurden zwei Ämter geschaffen, deren Besetzung allenthalben Verwunderund auslöste: das des ständigen EU-Ratspräsidenten und das eines "hohen Vertreters für Außen- und Sicherheitspolitik". Die Spekulationen um die Besetzung beider Top-Positionen sind in den vergangenen Tagen und Wochen ins Kraut geschossen, Namen machten die Runde, die nicht nur dem Bürger in dem jeweiligen Land, sondern auch dem Europäer an sich geläufig sind. Umso mehr überraschten die 27 Mitgliedstaaten alle mit ihrer Entscheidung vom Donnerstagabend: Herman Van Rompuy aus Belgien und Catherine Ashton aus Großbritannien - beide nur Insidern bekannt.
Meinungen Eine Chance vertan
Bruno Herpich zu den EU-Personal-Entscheidungen 21.11.2009 - 00:00 Uhr