Merlin Hummel Kulmbacher Deutschlands Bester

Martin Ständner

Merlin Hummel überrascht die internationale Konkurrenz mit einer neuen deutschen Jahresbestleistung. Auch die anderen heimischen Athleten überzeugen beim Wettbewerb in Fränkisch-Crumbach.

 
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Trainer Martin Ständner freut sich zusammen mit Merlin Hummel über dessen Jahresbestleistung von 75,66 Metern. Damit gewann der 20-Jährige das 18. Internationale Hammerwurf-Meeting in Fränkisch-Crumbach. Foto:  

Im kleinen Odenwaldörtchen zeigten drei Nachwuchsathleten der Kulmbach-Stadtsteinacher Werfergruppe beim 18. Internationalen Hammerwurf-Meeting ansprechende Leistungen. In starken Teilnehmerfeldern mit internationaler Beteiligung starteten die Liebenwald-Zwillinge jeweils in den U 20-Klassen. Der 18-jährige Linus schleuderte den Sechs-Kilo-Hammer auf 59,41 Meter und war damit nicht ganz zufrieden. Positiv: Linus erreichte mit 59,41 Metern gerade so den Endkampf der besten acht Werfer. Im dicht gedrängten 16-köpfigen Feld wäre Linus mit seiner bisherigen Bestweite von 61,02 Metern allerdings schon auf Rang vier gelandet. Ebenfalls den Endkampf und am Ende Platz acht erreichte Leonie. Die frischgebackene Abiturientin warf ihr vier Kilogramm schweres Sportgerät knapp an die 50-Meter-Marke auf 49,63 Meter und verpasste ihren Hausrekord nur um wenige Zentimeter. Das Knacken der 50-Meter-Marke ist nun Leonies erklärtes Ziel.

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Ein dickes Fragezeichen stand noch am Tag vor dem Wettkampf vor Matti Hummels Start. Nach drei Wochen heftiger Corona-Beschwerden hatte der 15-Jährige nur wenige Trainingseinheiten absolviert. Einen Tag vor dem Meeting im Odenwald stand Matti mit eingeschwollenen Augen und Atembeschwerden auf dem Trainingsplatz – eine Gräser-Allergie. Doch Matti ließ sich nicht unterkriegen, verbesserte seine bisherige Bestleistung von 46,88 Metern auf hervorragende 50,30 Meter. Er landete damit hinter den beiden Führenden in der deutschen Bestenliste in seiner Altersklasse M 15 auf Rang drei.

Am zweiten Tag der Veranstaltung trat dann auch Merlin Hummel im Hauptwettkampf der Männer/A-Gruppe in den Ring. Der 20-Jährige, der im vergangenen Jahr der Weltbeste der Altersklasse U 20 war, wollte nach überstandenen Corona-Nachwirkungen und einem Wettkampfergebnis von 72,19 Metern vor einer Woche, klarstellen, dass er in der Männerklasse angekommen ist. Kaum einer der erfahrenen Kollegen hatte den mit Abstand Jüngsten im Feld so richtig auf der Rechnung. Doch der Kulmbacher begann bei starkem Regen mit 71,97 Metern und war trotzdem unzufrieden, da der Hammer in der vierten Drehung noch hörbar auf dem Beton aufschlug. Doch schon im zweiten Durchgang passte die Technik einen Tick besser und der 7,26 Kilo schwere Wurfhammer flog auf exzellente 75,66 Meter hinaus. Der 35-jährige Finne Tuomas Seppänen, der Zweiter wurde, kam mit 74,96 Metern noch am nächsten an Merlin Hummel heran. Der 30-jährige amtierende Deutsche Meister Tristan Schwandke steigerte sich noch auf 73,89 Meter. Merlin Hummel hatte seinen ersten großen Wettkampf in der Männerklasse gewonnen und eine neue deutsche Jahresbestleistung aufgestellt. MS