Nach der Tat wäre es nach der Einschätzung des Profilers denkbar, dass der Mörder „die Gegend verlassen oder soziales oder geografisches Vermeidungsverhalten gezeigt“ habe. Auf Deutsch: Er wollte nach Mittwoch, 19. August 2020, nicht mehr nach Oberkonnersreuth oder ist plötzlich sogar ganz umgezogen. „Ein auffallendes Interesse oder Desinteresse an der Berichterstattung über das Delikt wäre ebenso als weitere Verhaltensweise vorstellbar“, fügt Horn hinzu.
Zu dem Schritt, mit einem Täterprofil an die Öffentlichkeit zu gehen, entschließen sich Ermittler, wenn sie kein Motiv finden oder die Spuren in keine bestimmte Richtung zeigen. So haben sie auch das Handy des Computerfachmanns ausgewertet. „Es haben sich noch keine Anhaltspunkte ergeben, die im Zusammenhang mit der Tat gebracht werden könnten“, sagt ein Ermittler. Die Daten zu durchsuchen habe „einiges an Kapazitäten gefordert“, die Ermittler seien über „Monate drüber“ gewesen. Allerdings heißt das nicht, dass es gar keine Anhaltspunkte gibt. Die Daten wurden ausgewertet und danach sei man „den Spuren nachgegangen“. Gleiches gilt für die den Computer des Opfers. Dort müssen die Ermittler „mehrere Tera-Byte“ durchsuchten. „Die werden noch überprüft“, sagt Czech.
Die Nummer der eigens eingerichteten Sonderkommission (Soko) „Radweg“ lautet 0921/506-2444. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, hat die Kriminalpolizei Bayreuth zusammen mit dem Bayerischen Landeskriminalamt eine Auslobung in Höhe von 10.000 Euro erreicht.