Metal im Wiesla Rock Club Jeder Akkord ein Abgesang

Ophis aus Hamburg im Wiesla Rock Club. Foto: /Schwappacher

Ophis aus Hamburg brachten im Wiesla einen großen Auftritt auf die Bühne. Musik wie ein Spiegelbild dunkler Zeiten.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Jeder Saitenanschlag ein Abgesang, jeder Takt ein Requiem auf die absurde Menschheit – die Fans im Wiesla Rock Club haben am Freitagabend einen hochklassigen Auftritt der Hamburger Band Ophis erlebt. Seit ihrer Gründung widmen sich die Hanseaten einer zutiefst melancholischen, beinahe fatalistischen Mischung aus Doom und Death Metal: schleppend und traurig, hochmelodisch, aber abgründig, garniert mit zweistimmigem Schreigesang. Ophis sind eine Größe in der deutschen, ja, in der europäischen Szene. Wer harte Musik in diesem gedrosselten Tempo macht, der macht sich kompositorisch nackig. Und Ophis halten sich hier schadlos, bleiben auch in viertelstündigen Epen zwingend. Schade nur, dass ein Großteil der Wiesla-Besucher an diesem Abend offenbar ausschließlich für die drei Vorbands angereist war und sich die Reihen danach deutlich lichteten. Sie verpassten damit die mit Abstand beste Band des Abends.

Unterhaltsam aber war der Abend auch schon zuvor. Nach schrotigem Death Metal von Repulsive Feast, geben sich anschließend Feaces Christ mit ihrem grobschlächtigen Death Metal die Ehre. Technische Kabinettstückchen muss hier niemand fürchten, dafür aber „mindestens Hepatitis“, wenn man den Song „Spit Bath“ allzu ernst nimmt.

Die Hofer von Killing Capacity haben ihre eigene Mischung aus Florida Death Metal und Hardcore immer weiter verfeinert – ebenso wie ihren Hang zur Stand-up-Comedy. Die Mischung unterhält die Besucher in jedem Fall.

Autor

Bilder