Millionenprojekt in Hof Spatenstich für Awo-Großküche

red

775 Quadratmeter groß soll sie werden, die neue Küche der Arbeiterwohlfahrt in Hof. Der Startschuss für das Millionenprojekt ist nun gefallen. Mehr Platz zu schaffen, war für die Mitarbeiter längst nötig.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Bild vom Spatenstich zeigt (von links): Klaus Adelt (MdL), Veronika Sirch (Geschäftsführerin Karl Roth Baumeister), Heinz Gernot (Architekt), Marion Ühla-Mayer (stellvertretende Vorstandsvorsitzende AWO Kreisverband Hof), Eva Döhla (Oberbürgermeisterin), Peter Engelbrecht (Geschäftsführer der Dorfner-Gruppe) und den Hofer Landrat Oliver Bär. Foto: /Frank Mertel

Am Donnerstag ist mit dem Spatenstich der Startschuss für den Neubau einer Großküche des AWO Kreisverbands Hof gefallen. In der Hofer Fuhrmannstraße an der Hohensaas – zwischen Baywa und neuer Auto- und Hunde-Waschanlage – werden ab Anfang 2023 auf einer Fläche von 775 Quadratmetern 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich 1500 Mahlzeiten zubereiten.

Nach der Werbung weiterlesen

Der Neubau war notwendig geworden, da die Küche im Haus Kamilla der gestiegenen Nachfrage nicht mehr gerecht werden konnte, wie die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Marion Ühla-Mayer beim Spatenstich erklärte. Für das Großprojekt sind Baukosten in Höhe von 5 Millionen Euro veranschlagt.

Die Großküche wird im sogenannten Cook-&-Chill-Verfahren arbeiten. Dabei werden der Koch- und Ausgabeprozess getrennt. Die Essen werden sofort auf drei Grad Celsius heruntergekühlt, was eine Lagerung von bis zu 72 Stunden ermöglicht. Bei der Anlieferung beim Empfänger werden die Mahlzeiten dann in Regenerieröfen, sogenannten Konvektomaten, wieder verzehrfertig gemacht. Man kennt dieses Prinzip etwa aus Großbäckereien.

Betrieben wird die neue Großküche von der Awodo Service GmbH Hof. „Awodo“ steht für Awo und die Firmengruppe Dorfner mit Sitz in Nürnberg, die zusammen die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen werden.

Das Gelände in der Fuhrmannstraße hat die Awo schon vor einiger Zeit gekauft: Im Gewerbegebiet seien die nötige Logistik und der Warenverkehr gut zu meistern, aber auch die geruchlichen Auswirkungen, die von einer derartigen Einrichtung ausgehen, sollten dort nicht allzu sehr stören. Das erklärte Vorsitzende Ühla-Mayer unserer Zeitung bereits im Dezember vergangenen Jahres, wenige Tage nachdem die Baugenehmigung für das Großprojekt eingegangen war.

Die Awo Hof-Stadt hatte zuvor jahrelang überlegt, wie sie ihr Küchen-Problem lösen könnte. „In Spitzenzeiten gehen bei uns 1000 Essen am Tag heraus, und der Trend geht sogar eher in Richtung 1500“, berichtete Ühla-Mayer. Mittlerweile versorge man mehrere Senioren-Einrichtungen, Schulen und Kindertagesstätten in Stadt und Landkreis, und die anvisierte Steigerung auf 1500 sei mehr als realistisch. Dabei habe man 1996 ziemlich klein angefangen.

„Als damals das Haus Kamilla gebaut wurde, haben wir die Küche entsprechend dimensioniert – haben sie also ausgelegt auf die etwa 110 Bewohner“, erzählte sie. Dass heute fast die zehnfache Menge an Speisen hier zubereitet wird (und, zu kleinen Teilen, in der Küche der Jugendherberge), habe natürlich zuallererst die Arbeitsbedingungen für die Angestellten verändert. „In der Küche arbeiten 20 Personen, weitere zehn übernehmen die Lieferungen“, sagt Marion Ühla-Mayer. Die Küche sei räumlich und technisch überholt: „Das ist alles nicht mehr auf dem Stand der Zeit.“

Dass die Nachfrage einmal um einen derartigen Umfang zunehmen würde, habe man sich Mitte der 1990er nicht denken können. Als klar gewesen sei, dass man über kurz oder lang eine neue Küche brauche, sei man vor etwa zwei Jahren auf Grundstückssuche gegangen.