Den Jungen, damals elf Jahre, entdeckte der Regisseur Hark Bohm für den Film "Ich kann auch 'ne Arche bauen" 1973. Drei Jahre später folgte die Hauptrolle in Hark Bohms Jugenddrama "Nordsee ist Mordsee", das beide bekannt machte. Der Regisseur adoptierte den Jungen schließlich und holte ihn nach München. Uwe nahm Bohms Namen an. Er begann eine Lehre als Maler und Lackierer, brach jedoch ab und versuchte sich als Schauspieler - schließlich mit Erfolg.
Immer wieder war er von 1984 an im "Tatort" und anderen Krimis als Verdächtiger, Mörder oder Psychopath zu sehen. Aber Bohm schuf sich ein vielfältiges Repertoire. Bis 2014 hatte er seiner Biografie zufolge in rund 80 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Unter Regisseur Fatih Akin war er auch im 2016 erschienen Film "Tschick" nach dem Jugendroman von Wolfgang Herrndorf zu sehen.
Auch am Theater erfolgreich
Zugleich spielte Uwe Bohm über Jahrzehnte erfolgreich Theater. So arbeitete er Ende der 1980er Jahre am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg mit dem Regisseur Peter Zadek. 1990 stand er erstmals auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. Er spielte bei den Salzburger Festspielen, bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen und am Berliner Ensemble, auch in Komödien und heiteren Rollen.
In den vergangenen Jahren wurde es stiller um den Schauspieler. Nach dem, was er dem "SZ Magazin" sagte, hatte er fünf Kinder von vier Frauen. Zuletzt lebte Bohm mit seiner Frau Ninon in Berlin. Der "Bild am Sonntag" sagte er einmal, er sei ganz froh, sich in den Rollen der Bösen im Krimi-Genre auslassen zu können, in doppelbödigen Figuren.
Doch meinte auch: "Eine Rolle als 'Tatort'-Kommissar würde mich natürlich reizen. Aber so einen Job zu bekommen, ist ein sehr großes Glück, eine große Aufgabe und eine Ehre."