Bayreuth/Hof/Coburg - Seit Monaten geschlossene oder nur zum Teil geöffnete Läden – die Corona-Krise beutelt den Einzelhandel. Und nun kämpfen die Händler noch an einer weiteren Front: Sie sollen laut aktueller Tarifforderung der Gewerkschaft ihren Beschäftigten 4,5 Prozent mehr Lohn und eine monatliche Zusatzleistung von 45 Euro bezahlen. Während die Arbeitnehmervertreter von Verdi davon ausgehen, dass im vergangenen Jahr der gesamte Einzel- und Versandhandel in Bayern den „höchsten Umsatzanstieg seit 1994“ zu verzeichnen hat, erkennt die Branche keinerlei Spielraum für eine Steigerung der Entgelte – gerade im stationären Handel. „In der momentanen Situation ist diese Forderung völlig unrealistisch, sie kommt zu einer Unzeit“, erklärt die oberfränkische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Handelsverbandes (HBE), Sabine Köppel, auf Nachfrage unserer Zeitung. Sollte sich die Gewerkschaft mit ihrer Forderung durchsetzen, „wird dies Arbeitsplätze vernichten“. „Wir stehen jetzt schon vor vielen Firmenpleiten, die meisten Betriebe haben gewaltige Umsatzverluste.“