Michael Heym und Wolfgang Stöger sind gerade in einem Waldstück bei Niederaichbach (Landkreis Landshut) unterwegs. An etwa 5 bis 10 Prozent der Inventurpunkte werden die Ergebnisse der Sachverständigen von Behördenmitarbeitern nach dem Zufallsprinzip nachkontrolliert. Mit einem Magnetsuchgerät tastet Heym den Boden ab. Schließlich piepst es. Das Metallrohr ist gefunden.
Wandel zum Mischwald
In dem Wald stehen Buchen, Eichen, Birken, Kiefern und Fichten. Das sei ein idealer Mischwald, sagt Stöger. Durch Fernrohre betrachten die Männer die Baumkronen und notieren die Ergebnisse in Tabellen. Die geschätzte Menge von Zapfen oder Bucheckern ist ebenso wichtig wie der Nadelblattverlust, braune Stellen oder möglicherweise Borkenkäferbefall. Die gefürchteten Schädlinge wüten hier aber nicht. Schäden, die durch Sturm oder Schneebruch entstanden sind, werden ebenfalls registriert.
Gerade die Tanne habe in den 1980er Jahren sehr gelitten, sagt Stöger. Seither habe sich ihr Zustand aber konstant verbessert. Heute hätten Kiefer und Fichte große Schwierigkeiten wegen der Hitze und der Trockenheit. "Deutschland wäre eigentlich Buchenland." Eine Konsequenz aus dem Klimawandel sei der Waldumbau und damit der Anbau von trockenheitsresistenteren Arten. Vor 50 Jahren habe es in Bayerns Wäldern nur rund 20 Prozent Laubbäume gegeben, jetzt seien es fast 40 Prozent. "Wir müssen weg von den Monokulturen und hin zu Mischwäldern."