Motorsport Bald inklusives Training in Hof

Alisa Schrauth
Kart mit Joysticks. Foto: Verein

René Schymura veranstaltet ein inklusives Motorsport-Training. Wie sieht das aus?

 
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Wer schon mal im Kart-Auto schnelle Runden gedreht hat, weiß: Das Adrenalin und der Spaß lässt Körper und Herz beben. Für Menschen mit Einschränkungen ist der Zugang zum Motorsport begrenzt. Diese Grenze will René Schymura, Vorsitzender der Sportfahrer Konradsreuth, abbauen – mit dem „Inclusion-Day“ am 18. Juni in Hof. Noch bis zum 10. Juni können sich junge körperlich und geistig Beeinträchtige beim Verein anmelden – um einen Tag auf dem Asphalt zu verbringen.

„Wir wollen das Thema Inklusion mehr in die Motorsportvereine bringen“, sagt Schymura. Einfacher gesagt als getan – gibt es doch auch vielerorts Grenzen zwischen Menschen mit Behinderung und Sportverantwortlichen. Schymura winkt ab: „Inklusion ist nicht kompliziert.“ Viel beachten müsse man nicht, nur ein spezielles Kart hat der Verein organisiert. Das hat links und rechts zwei Hebel für die Hände, mit denen man das Gefährt komplett steuern und lenken kann – ohne die Beine.

Zusammen mit dem ADAC Nordbayern, in dessen Vorstand er ist, ist die Idee zum Training entstanden. Der eigenen Verein war gleich mit an Bord, finanziert auch Helme, die besonders geistig Beeinträchtigte nicht einengen. Schymura erinnert sich aktiv an seinen Zivildienst, weiß, wie wichtig die inklusive Arbeit ist. „Jeder Mensch ist gleich. Egal welche Beeinträchtigung, Hautfarbe oder sexuelle Orientierung“, sagt er. Die Gleichbehandlung sei das Wichtigste. Und diesen Gedanken will er in die Vereine und im besten Fall in die Gesellschaft tragen.

Trainiert wird am Sonntag in Hof auf dem Gelände der Firma Leidel Nutzfahrzeuge von 11 Uhr bis 16 Uhr. Je acht körperlich und geistig behinderte Menschen sollen mitmachen dürfen. Da ein Kart zur Verfügung steht, muss Schymura die Anzahl der Teilnehmer so genau planen. Und dann geht’s los auf die Piste. Jede Fahrerin und jeder Fahrer soll mehrfach im Kart sitzen, um so eine Entwicklung von der ersten Fahrt erkennen zu können. Ohne Wettbewerb, aber mit Zeitnahme. „Viele haben selbst Hemmungen vor Sport, besonders Motorsport.“ Jeder wird am Ende eine Urkunde bekommen.

Ein befreundeter Verein, der MSC Hemau, stellt zudem ein Doppel-Kart für Menschen mit geistiger Behinderung, indem sie Beisitzer sein können. „Wir wollen ihnen dieses Feeling vom Motorsport ermöglichen.“ Die Teilnehmer müssen mit einer Betreuungsperson kommen, Eltern zum Beispiel. An der Strecke sind dann auch Helfer vom Verein, auch vom Hersteller des Karts sind Mitarbeiter vor Ort. Nebenan wird zudem ein Jugendpokal gefahren.

Wer sich noch anmelden will, kann das bei René Schymura bis 10. Juni unter reneschymura76@t-online.de oder telefonisch unter 0151 11112425 machen.

Das inklusive Training findet im Gewerbegebiet an den Mühlwiesen 3 satt. Mitbringen müssen die Teilnehmer lange Kleidung und Turnschuhe – Helme und Handschuhe stellen die Sportfahrer Konradsreuth.

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