Münchberg Rundfahrt zu renovierten Schätzen

Helmut Engel

15 Hauseigentümer nehmen am Fassadenwettbewerb in Münchberg teil. Die Jury hat auf ihrer Besichtigungstour wunderbare Anwesen entdeckt.

 
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Münchberg - Im zweijährigen Rhythmus lädt die Stadt Münchberg zum Fassadenwettbewerb ein und honoriert damit die Bemühungen der private Hausbesitzer, das Erscheinungsbild der Stadt und ihrer Ortsteile zu verschönern. 15 Bewerber; die ihre renovierten Gebäude der Jury vorstellen wollten, hatten sich in diesem Jahr gemeldet. Die Juroren begaben sich auf Rundfahrt, und besonders in den Dörfern stießen sie auf wahre Schätze. Bei zwei Objekten wurde die Beurteilung zurückgestellt, weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren.

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Gut zu wissen

Teilnahmeberechtigt waren Eigentümer von Gebäuden, die sich im Gebiet der Stadt Münchberg befinden. Davon ausgenommen waren Häuser, deren Sanierung durch das Kommunale Förderprogramm bereits finanziell unterstützt worden ist. "Damit soll eine Doppelförderung ausgeschlossen werden", macht Zuber deutlich.

Zur Jury gehörten Bürgermeister Christian Zuber, Stadtbaumeister Lothar Wolfrum, Kreisheimatpfleger Bertram Popp und sechs Stadtratsmitglieder. Ihnen fiel sofort auf, ob die Arbeiten in Eigenleistung erbracht wurden oder durch einen Meisterbetrieb. Ziel des Wettbewerbes ist es, vorbildliche Beispiele stilgerechter Renovierungen, gegebenenfalls auch unter Beachtung des Denkmalschutzes, sowie architektonisch gelungene Neubaufassaden zu würdigen. Kriterien sind die Berücksichtigung bereits vorhandener Gestaltungsmerkmale, der Einsatz passender Materialien und Farben sowie eine fachgerechte Ausführung. Sonderpunkte können für die Bemalung, für die angewandte Technik, für Originalität sowie für den Erhaltungsaufwand vergeben werden. "Ihr könnt aber auch ganz einfach aus dem Bauch heraus entscheiden", erklärte der Stadtbaumeister den Juroren die Regeln.

Ein ständiger Teilnehmer am Wettbewerb ist die Baugenossenschaft. Diesmal hatte sie die Gebäude Franz-Liszt-Straße 1/3 gemeldet. Das gesamte Objekt ist energetisch saniert und mit einem neuen Anstrich versehen. Besonders gefallen hat hier die abweichende Farbe des Treppenhauses, das so besonders hervorgehoben wird. Allerdings sind die Garagen noch nicht neu gestrichen.

Sehr aufwendig saniert wurde das Wohnhaus Oderweg 21. "Das Gesamtobjekt ist sehr stimmig und passt sich gut ins Umfeld ein", war sich die Jury einig.

Beeindruckt zeigte sich die Jury auch von der Sanierung des Anwesens Burgstraße 60. Das Haus wurde nicht nur neu gestrichen, es bekam auch neue Balkone. Auch der Vorgarten mit der neuen Einfriedung fand Gefallen. "Eine rundum gelungene Sanierung", stellen die Bewerter fest.

Die Highlights des diesjährigen Wettbewerbs haben die Juroren auf dem Land gefunden. In Biengarten 2 hat der Inhaber Großartiges geschaffen. Ein altes Bauernanwesen mit Gerätehalle und Scheune wurde mit großem Aufwand restauriert, dabei wurde an jedes Detail gedacht. Sogar ein schöner Bauerngarten mit historischer Einfriedung aus Granitstelen und Staketen gehört dazu. "Hier wurde etwas sehr Schönes geschaffen, das sich in den Ort einpasst", waren sich die Betrachter einig.

Auch vom bäuerlichen Anwesen Schödlas 16 waren die Juroren angetan. "Ein wunderschönes dörfliches Anwesen, mit viel Liebe restauriert", war aus der Unterhaltung der Juroren herauszuhören.

Auf Bewunderung stieß auch Anwesen Meierhof 24. Aus einem alten verfallenen Wohnstallhaus hat der Inhaber ein attraktives Wohnhaus gemacht. Dabei ist von dem alten Haus nicht viel übrig geblieben, nachdem sich der Inhaber mit dem Denkmalschutzamt hatte einigen können. Es wurde fast vollständig abgerissen, ist jetzt aber dem ursprünglichen Baustil sehr ähnlich. So wurde auch das neue Gebäude mit einem Frackdach versehen.

Das landwirtschaftliche Anwesen mit Garage in Markersreuth 29 war vor zwei Jahren zurückgestellt worden, weil die Arbeiten noch nicht abgeschlossen waren. Jetzt präsentierte es sich als landwirtschaftliches Nutzgebäude mit Kuhstall im Erdgeschoss. Bei der Renovierung wurden einige alte Wände erhalten, der Rest wurde vollkommen mit Holz verkleidet.

Nach der etwa zweistündigen Rundfahrt zogen sich die Juroren zurück, um zu beraten, wie viele Preise an wen verteilt werden sollen. Ihre Entscheidung wird in der nächsten Stadtratssitzung bekannt gegeben. Wie und wann die Preise verteilt werden, "darüber müssen wir uns noch Gedanken machen", erklärte Zuber, da heuer der Bürgerempfang, an dem die Preisträger normalerweise geehrt werden, nicht stattfinden kann.