Münchberg Viele neue Verkehrsregeln in Münchberg

Irene Gottesmann

Die Verkehrsschau im Oktober hat in einigen Stadtvierteln und Ortsteilen Probleme ans Licht gebracht. Jetzt werden testweise neue Tempo-30-Zonen und das Parken auf Gehwegen eingeführt.

 
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Das komplette Kreuzbergviertel in Münchberg wird demnächst testweise eine Tempo-30-Zone. Dann gilt dort überall "Rechts vor Links" und der vielkritisierte Schilderwald entfällt. Foto: Gottesmann

Münchberg - In der Stadt Münchberg und in zwei Ortsteilen starten demnächst Versuchsreihen zur Verkehrssituation: Tempo 30 auf dem Kreuzberg, Parken auf Gehwegen in bestimmten Wohnstraßen sowie Rechts-vor-links-Regelungen in Gottersdorf und Unfriedsdorf. Die Maßnahmen sind das Ergebnis der Verkehrsschau im Oktober. Bürgermeister Christian Zuber hat die Pläne nun dem Bauausschuss vorgelegt. Erläuterungen dazu gab Markus Hertrich vom Ordnungsamt.

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Kreuzberg: Zu schnelles Fahren, unterschiedliche Geschwindigkeitsregeln und die Missachtung der Anlieger-frei-Regelung am Kreuzberg führten in der Vergangenheit oft zu Kritik. Nun soll das gesamte Kreuzbergviertel mit Kreuzbergstraße, Mozartstraße, Beethovenstraße, Max-Reger-Straße, Richard-Wagner-Straße, Joseph-Haydn-Straße, Johann-Sebastian-Bach-Straße, Schubertstraße, Franz-Liszt-Straße und Wilhelmstraße ab dem Abzweig der Friedrich-Ebert-Straße zur Tempo-30-Zone werden. Nur für Anlieger frei ist künftig nur die Kreuzbergstraße zwischen Bayreuther Straße bis vor die Einmündung der Richard-Wagner-Straße. Die Sperrung der Wilhelmstraße - momentan ist das Befahren nur für Anlieger erlaubt - entfällt, ebenso wie für die restliche Kreuzbergstraße von der Richard-Wagner-Straße bis zur Sparnecker Straße. Im kompletten Kreuzbergviertel soll zukünftig "rechts vor links" gelten.

Nußhardtstraße, Kösseineweg, Talstraße: Gehweg-Parker hat hier die Polizei bislang zur Kasse gebeten. Bürgermeister Zuber stellte klar, dass Parken auf Gehwegen grundsätzlich verboten sei. Die geringe Breite dieser Straßen aber machte hier das Parken auf der Fahrbahn unmöglich, um Rettungsfahrzeuge und Winterdienstfahrzeuge nicht zu behindern. Die Gehwege auf beiden Seiten seien zwischen 0,80 und 0,95 Meter breit und nur eingeschränkt nutzbar. Der Vorschlag aus der Verkehrsschau: in diesen drei Straßen auf einer Seite das Parken auf dem Gehweg erlauben - wenn möglich auf dem schmaleren Gehweg. Entsprechende Verkehrszeichen will man vorerst mobil für einen gewissen Testzeitraum aufstellen und die Anwohner schriftlich vorab informieren.

Siedlung: Auch hier gab es von Anwohnern zahlreiche Beschwerden über Strafzettel der Polizei wegen des Parkens auf dem Gehweg. Der Vorschlag aus der Verkehrsschau: Die Gehwege im Egerweg und im Saaleweg könnte man aufgeben und dafür Parkflächen markieren. Nach einer Testphase könnten dann weitere Maßnahmen folgen, wie der Rückbau der Gehwege, die Ausweisung der kompletten Siedlung als Tempo-30-Zone oder als verkehrsberuhigter Bereich. Markus Hertrich verwies darauf, dass in der Siedlung bei etlichen Grundstücken der Bewuchs mehr oder weniger stark in die Fahrbahn beziehungsweise den Gehweg ragt. "Oft bis zu 70 Zentimeter", sagte er. Im Zug der geplanten Maßnahme sollen alle Anwohner vorab informiert und auch darauf hingewiesen werden, dass sie Pflanzen auf die Grundstücksgrenze zurückschneiden sollen. Das Parken auf der Fahrbahn sei im Memelweg, Oderweg und Weichselweg dann problemlos. Das Parken im Naabweg ist wegen der geringen Fahrbahnbreite und eines fehlenden Gehwegs grundsätzlich nicht möglich. Eindringlich appellierte auch Rathauschef Christian Zuber an die Anwohner der Siedlung, den Bewuchs in ihren Gärten einzukürzen. "Nur so funktioniert die ein oder andere Maßnahme."

Gottersdorf und Unfriedsdorf: Hier gibt es, wie Markus Hertrich berichtete, immer wieder Beschwerden über zu schnelles Fahren. Zudem besteht in Gottersdorf eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch "Abkürzer" in Richtung der Autobahn-Anschlussstelle Münchberg-Nord. Mit der Einführung von "rechts vor links" ließe sich in beiden Dörfern der Verkehr ausbremsen, so der Vorschlag nach der Verkehrsschau. Eine einschneidende Veränderung wird auch die geplante Sperrung des Saalewiesenwegs aus Richtung B 289 mit sich bringen. Das Befahren soll nur noch landwirtschaftlichem Verkehr erlaubt sein.

Stadtrat Alexander Zink begrüßte die vorgeschlagenen Maßnahmen am Kreuzberg. Er hegte aber Bedenken, dass die Rechts-vor-links-Regelung in Gottersdorf die Unfallgefahr eher erhöht. In diesem Zusammenhang plädierte er für einen Fußweg von Gottersdorf nach Münchberg. Bürgermeister Zuber entgegnete, dass jede neue Regelung spannend werde. Nach der Testphase könne man entscheiden, ob sie Sinn mache.

Stadtrat Stephan Fichtner machte noch auf eine andere bei der Verkehrsschau ergangene Empfehlung aufmerksam. Und zwar, die Kreisstraße zwischen Münchberg und Sparneck auf gesamter Strecke auf Tempo 70 zu beschränken. Ihm fehle aber, sagte Fichtner, die Empfehlung, im Bereich des Saalebergs bei Mechlenreuth für ein Überholverbot.

Die Mitglieder des Bauausschusses stimmen zu, testweise die neuen Regelungen einzuführen.