München/Hof Goldiger Anreiz für junge Filmemacher

Jürgen Umlauft
Sie haben gestern in München den neuen Hofer Filmpreis vorgestellt (von links): Thorsten Schaumann, künstlerischer Leiter der Hofer Filmtage, Edgar Reitz, Regisseur und diesjähriger Mentor des Filmpreises, Georg von Waldenfels, Kurator der Friedrich-Baur-Stiftung, und Bernhard Sinkel, Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst bei der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Foto: Benjamin Klob

Bei den Hofer Filmtagen gibt es einen neuen Preis zu ergattern: Der Regisseur des besten Erstlingswerks bekommt künftig einen rund 35.000 Euro schweren Barren Edelmetall.

 
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München/Hof - Die Hofer Filmtage erfahren in diesem Jahr durch den von der Friedrich-Baur-Stiftung ausgelobten "Hofer Goldpreis" eine Aufwertung. Der Preis für das beste auf den Filmtagen gezeigte Erstlingswerk eines Filmemachers besteht aus einem ein Kilogramm schweren Goldbarren mit einem aktuellen Marktwert von rund 35.000 Euro, auf dem der Name des Preisträgers eingestempelt wird. Verliehen wird die Auszeichnung durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste im Gedenken an den 2016 verstorbenen Festival-Gründer Heinz Badewitz. Der Goldpreis ersetzt den zuletzt verliehenen Heinz-Badewitz-Preis. In Anknüpfung an diesen erhält der Preisträger weiterhin auch die von der Selber Design-Fachschule entworfene Miniatur-Stele.

Als Vorsitzender Kurator der Baur-Stiftung erklärte Georg von Waldenfels bei der Präsentation des neuen Preises in München, dieser solle nach dem Tod Badewitz' dazu beitragen, die Filmtage langfristig zu stabilisieren. Die Stiftung hat sich zunächst auf drei Jahre als Stifter des Preises verpflichtet. "Wir wollen die weitere Entwicklung beobachten und nach drei Jahren Bilanz ziehen", sagte von Waldenfels. Er könne sich die Fortsetzung des Engagements gut vorstellen. Für den Goldpreis beendet die Baur-Stiftung die bisherige Auslobung der Friedrich-Baur-Preise für ostbayerische Künstler.

Als "neuen Höhepunkt der Hofer Filmtage" wertete deren künstlerischer Leiter Thorsten Schaumann den neuen Preis. Er soll jeweils am Festival-Samstag verliehen werden, wenn sich auch die Besucher einen Überblick über die vorgeführten Filme verschafft haben. Die hohe Dotierung sah er als Motivation für Filmemacher, ihre Erstlingswerke in Hof zur Uraufführung zu bringen. Der Preis sei zudem ein Zeichen dafür, dass es mit den Filmtagen weitergehe. "Die Hofer Filmtage bleiben damit das Sprungbrett für junge Filmemacher", betonte Schaumann. An der Ausrichtung der Filmtage als kleine, aber hochkarätige Werkschau von Nachwuchsregisseuren ändere sich nichts. "Es geht in Hof weiter nur um die Filme und nicht um Partys außenrum", sagte Schaumann.

Nach den Statuten des "Hofer Goldpreises" wird der Gewinner nicht von einer Jury, sondern einer Einzelperson aus den eingereichten Filmen ausgewählt. Dieser Mentor wird von der Akademie der Schönen Künste jährlich neu aus ihren Reihen bestimmt. Als Erstem wurde die Aufgabe dem Autor und Regisseur Edgar Reitz übertragen, der einer breiten Öffentlichkeit unter anderem durch die Filmtrilogie "Heimat" bekannt wurde. Dessen Arbeit wird mit der Bestimmung des Preisträgers aber nicht beendet sein. Der Mentor verpflichtet sich, den Preisträger ein Jahr lang bei der Erstellung seines zweiten Werkes künsterlisch zu unterstützen und fachlich zu beraten. "Ich denke, das macht die Hofer Filmtage für junge Filmemacher attraktiver", erklärte Reitz.

Bernhard Sinkel, Direktor der Abteilung Film- und Medienkunst der Akademie der Schönen Künste, sah im "Hofer Goldpreis" die "Fortführung der Filmtage im Geiste von Heinz Badewitz". Dieser sei den jungen Filmschaffenden immer als Ratgeber zur Seite gestanden. Schaumann ergänzte, die Filmtage dokumentierten mit der Ausgestaltung des "Goldpreises", "dass wir uns um unsere Filmemacher kümmern". Der Mentor werde den Nachwuchsregisseuren dabei helfen können, "den Fuß in die Tür der Filmindustrie zu bekommen". Mit der erneuten Vorführung des Werks des Preisträgers sollen die Hofer Filmtage künftig immer zu Ende gehen.

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