Blasmusik und Freibier in der Adele World
Es ist eine Art Volksfest, bei dem vieles ans Oktoberfest erinnert: So gibt es neben Essens- und Getränkeständen etwa ein Riesenrad und ein Kettenkarussell. Blasmusik erklingt, und bei der Premiere am Freitagabend gibt es selbst Freibier aus einem Fass, das von einer festlich geschmückten Brauerei-Kutsche gebracht und von Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner gekonnt mit zwei Schlägen angezapft wird.
Die Stadt München, die sich finanziell nicht an den Kosten im dreistelligen Millionenbereich beteiligt, verspricht sich von der Konzertreihe viel Geld: Mehr als eine halbe Milliarde Euro sollen Adeles Shows der Region bringen - durch Einnahmen in der Gastronomie, in Hotels, aber auch durch die Miete des Messegeländes.
Fans mögen das neue Konzept
Auch die Veranstalter dürften sich über die zusätzlichen Umsätze durch die Adele World freuen. Dort finden sich neben den bayerischen Elementen auch britische Elemente, oft mit Bezügen zu Adeles Karriere und ihren Vorlieben. So gibt es eine typisch rote Telefonzelle, wie sie auch in einem Video der 36-Jährigen vorkommt, und den Nachbau des Pubs, in dem sie ihre ersten Auftritte hatte. Ihre Lieblingsdrinks werden auch ausgeschenkt. Bei vielen Details habe sich Adele persönlich eingebracht, hört man aus Veranstalterkreisen.
Die Fans goutieren das neue Konzept. "Das ist ja wie auf einem Festival", kommentiert etwa eine Besucherin die auffallend entspannte Stimmung vor Konzertbeginn. Ebenfalls auffallend, aber ganz im Gegensatz zu einem Festival: Viele Besucherinnen und Besucher sind sehr elegant gekleidet. Männer tragen Jackett, Frauen Abendkleider oder elegante Oberteile zu weiten Stoffhosen - angelehnt an Adeles Stil oft in Schwarz.
Noch acht Shows, dann wird abgebaut - für immer
Schwarz sind auch die Blumenkästen, die Verkleidungen um die Mülleimer und die Sonnenschirme, was dem Gelände in Summe einen hochwertigen Anstrich gibt. Doch die ganze aufwendige Anlage soll nach dem letzten Konzert Ende August umgehend abgebaut werden - unwiederbringlich. "Never before und never again - es gibt diese Show nur hier, nur in München und nur in dieser Form", hatte Veranstalter Marek Lieberberg versichert.
Bis 31. August also noch acht Konzerte: Noch sind Restkarten erhältlich - für Glückskinder sogar zum Billigpreis von 35 Euro. Jeweils montags um 10.00 Uhr wird ein Kontingent an sogenannten Lucky-Dip-Tickets freigeschaltet. Wo dann der eigene Platz ist, weiß man aber erst vor Ort: Er kann in der letzten Reihe genauso sein wie ganz vorne.
Egal wo, sollten Konzertbesucherinnen und -besucher aber einen Regenschutz einpacken, wie die Erfahrungen des ersten Wochenendes zeigen: Der Münchner Sommer ist heuer - dieses Jahr - sehr unbeständig. So sorgte ein Platzregen unmittelbar vor dem ersten "Hello" für eine Verzögerung der Premiere und durchweichte die Zuschauerinnen und Zuschauer.