Musik, Märkte, Camping Der Selber Goldberg zieht wieder Mittelalter-Fans an

Die ersten Zelte und die Bühne stehen bereits. Foto: Sophia Goldner

Am Wochenende findet das Solidaritäts-Festival statt. Künstler verzichten auf ihre Gagen – zur Rettung des Festival Mediaval.

 
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Zwei Open-Air Solidaritäts-Festivals sorgen dieses Wochenende am Goldberg für Stimmung. Seit Montag laufen die Vorbereitungen.

„Damit das Festival Mediaval im September weiter existieren kann, finden am Samstag, 14. Mai, ein Rock– und am Sonntag, 15. Mai, ein Folk-Festival statt“, verkündet der Veranstalter Karl-Heinz „Bläcky“ Schwarz. „Im Gegensatz zum Benefiz-Festival 2021, bei dem wir die Musiker unterstützt haben, unterstützen uns jetzt Bands und Künstler, indem sie auf Gagen verzichten“, erklärt er weiter.

Obwohl das Solidaritäts-Festival etwas kleiner gehalten ist als das große Festival Mediaval, wird dort einiges geboten sein. Am Samstag treten Szenegrößen des Rocks auf. Darunter Corvus Corax, Qntal, Circus of Fools, The Blackbeers, Minotaurus, Lautenmann und Irxn. Am darauffolgenden Sonntag sorgen Faun, Poeta Magica, Bran, Totus Gaudeo, Pampatutti, Tir Nan Og und Grex Confusus für stimmungsvolle Folk-Musik. „Auf meine Anfrage haben sich drei- bis viermal so viele Bands gemeldet, wie ich Spielplätze habe. Und das, obwohl ich die Planung schon von fünf auf sieben Bands pro Tag erhöht hatte. Ich hätte also vier Tage pro Sparte machen können“, erzählt der Veranstalter.

Musik und Markt

Neben der Konzert-Ebene gibt es laut Bläcky auch einen Markt. Die ersten Zelte dafür stehen sogar schon. „Insgesamt gibt es am Wochenende 20 Marktstände und fünf Gastronomie-Stände“, sagt Bläcky. Zu essen werde es Grillgut geben – auch für Vegetarier. Verdursten muss auch niemand: „Es gibt eine Schenke, eine Cocktail-Bar, einen Weinstand und einen Stand mit dem Honigwein Met. Auf dem mittelalterlichen Markt kann man sogar den ein oder anderen Schatz finden: Es werden zum Beispiel handgearbeitete Gewänder, Kopfbedeckungen und verschiedener Schmuck angeboten.

In den Konzertpausen werden laut Schwarz „Jolandolo“ und „Bayerns Captain Jack“ ihre Späße treiben.

Campen können die Fans des mittelalterlichen Festivals auch. Dafür seien am Goldberg verschiedene Bereiche vorgesehen. Diese entsprechen insgesamt einer Fläche von 13 000 Quadratmetern. Ein offenes Feuer ist allerdings für Camper nicht gestattet.

Es gibt sogar noch ausreichend Tickets. „Pro Tag haben wir 1000 Tickets angeboten. Jedoch läuft der Vorverkauf bisher ziemlich schlecht“, bedauert Bläcky. „Wir haben bis heute nur 350 Tickets für das Rock-Festival und 350 Tickets für das Folk-Festival verkaufen können“, erklärt er. Das sei zu wenig, um die Unkosten auszugleichen.

Karten noch erhältlich

Bläcky erklärt sich das mangelnde Interesse für das Solidaritäts-Festival folgendermaßen: „Heuer finden fast doppelt so viele Veranstaltungen statt wie 2019. Die Leute haben viel vor und müssen irgendwo Abstriche machen.“

Dennoch erklärt er: „Am Wochenende ist wunderschönes Wetter, und an der Abend-Kasse wird es noch genug Karten geben. Wer Lust hat, kann einfach vorbeikommen und die Atmosphäre am Goldberg genießen.“

Er selbst freut sich eigentlich auf die gesamte Veranstaltung – jedoch besonders auf all die Leute. „Normalerweise haben wir unter dem Jahr verschiedene Treffen wie zum Beispiel den Helfertreff oder die Orgasitzung. Da dies aber schon lange nicht mehr mit allen stattgefunden hat, bin ich froh, sie am Wochenende zu sehen.“

In einem mittelalterlichen Gewand wird Bläcky am Wochenende nicht auftauchen. „Ich ziehe richtige Festival-Klamotten an“, sagt er lachend.

Am Samstag öffnet das Gelände laut des Veranstalters um 10 Uhr. Das Programm beginnt um 11.30 Uhr. Am Sonntag weichen die Zeiten ein wenig ab. Da können die Festival-Besucher ab 9 Uhr auf den Goldberg und um 10 Uhr dem Programm lauschen. An den Konzerttagen können Jacken im Garderoben-Zelt abgegeben werden.

Karl-Heinz Schwarz ist nun gespannt, wie viele Tickets am Tag der Veranstaltung noch verkauft werden. Sind es nur wenige, hofft er, dass zumindest der Kartenverkauf für das Festival Mediaval im September besser läuft. Wenn nicht, sieht es für das mittelalterliche Festival in Zukunft schlecht aus. Und das, obwohl die anderen Hilfsaktionen gut liefen.

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