Musikschule Marktredwitz 70 Jahre und kein bisschen leise

red

Das Sommerkonzert in Marktredwitz reiht Glanzpunkte aneinander. Musikschulleiter Erwin Jahreis führt mit etlichen Erinnerungen durch das niveauvolle Jubiläumsprogramm.

 
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Einen umfassenden musikalischen Abschlusspunkt hat die Marktredwitzer Musikschule zum Schuljahresende gesetzt. Anlässlich des 70. Geburtstags spannte Musikschulleiter Erwin Jahreis beim Sommerkonzert am vergangenen Donnerstag mit kleinen Geschichten und Anekdoten einen weiten Bogen.

Zu der feierlichen Eröffnung des Paukers Nikolas Lotz mit seinem „Marsch for Timpani“ von Siegfried Fink gesellten sich im Laufe des Konzertes zahlreiche junge Solistinnen und Solisten wie Julian und Christian Küspert mit ihrem vierhändigen „Ramba Samba“ für Klavier oder Amelie Grundler, die auf ihrer Harfe von „Einer Elfe und dem Frosch“ erzählte.

Großes Talent: Anna Haberkorn

Zwei Musikerinnen traten gleich mehrfach in Erscheinung. Miriam Weyer etwa mit dem Flötenpart zu „Alla Polacca“ aus dem Duo Op. 46 Nr. 2 von Caspar Kummer oder zusammen mit anderen Balletttänzerinnen als flötenspielende „gute Hexe“ bei Auszügen zu der „Der Zauberer von OZ“. Auch Anna Haberkorn setzte mit ihrer Klarinette musikalische Glanzpunkte, zunächst als Duo-Partnerin zur Flöte, dann bei zwei Sätzen aus der avantgardistischen Komposition „To restless Rainbow“ des japanischen Komponisten Hirokazu Fukushima mit einem Holzbläser-Trio und schließlich noch als Mitwirkende des Musikschul-Bläserensembles.

„Tschingdarassa Gäng“ haut drauf

Wichtiger Bestandteil der Musikschularbeit ist die Ensemblearbeit. Erfreulich sind die Belebung eines neuen Akkordeon-Ensembles, das bei der „Sommer-Ouvertüre“ von Alfons Holzschuh schon gekonntes Zusammenspiel demonstrierte, das Zusammenwirken von über 30 Gitarristinnen und Gitarristen verschiedener Klassen mit zwei Kompositionen aus der Feder von Thomas Pitzl, der Auftritt des Percussion Ensembles „Tschingdarassa Gäng“ aus der Klasse von Andreas Bauer, das sich auf eine rhythmische „Zugfahrt“ begab, oder auch das Blockflöten-Ensemble „Die Holzwürmer 2.0“ unter Leitung von Sue Clark-Schmidt, bei dem ein „Music Box Blues“ auf die „Yellow Submarine“ traf.

Das Finale des Konzertes bildete wie immer die „Bläser-Gruppe“ unter Leitung von René Bauer, heuer mit den interessanten Werken „Lord of the dance“ und „Classics“ der Band Coldplay.

Dass die Arbeit der Marktredwitzer Musikschule zu qualitativen Höchstleistungen inspirieren kann, demonstrierten zwei junge Absolventinnen an diesem Abend. Jule Haas aus der Klavierklasse von Thomas Bartmann brachte mit dem „Allegro molto“ aus der Sonate op. 10 Nr. 1 von Ludwig van Beethoven ein Werk aus ihrem Programm, mit dem sie erst in der vergangenen Woche die Aufnahmeprüfung an der Berufsfachschule für Musik in Nürnberg bestanden hatte.

Herausragend: Carla Kleeberger

Carla Kleeberger belegte bei ihren Vorträgen als Jazz-Pianistin (Klavierklasse Hans-Conrad Feiler), als Mitglied im Holzbläser-Trio und der Musikschul-Bläsergruppe, vor allem aber als Saxophonsolistin bei dem höchst virtuosen „Pequena Czarda“ von Pedro Iturralde ihr herausragend musikalisches Talent.

Auch die seit 1981 in Marktredwitz wirkende Musikpädagogin Sue Clark-Schmidt wurde beim Sommerkonzert aus den Reihen des Lehrerkollegiums in den Ruhestand verabschiedet. Nach dem Konzert gab es wie immer einen gemütlichen Ausklang vor der Halle, ausgerichtet vom Elternbeirat, dem Förderverein und der Musikschulband unter Leitung von Benjamin Rodigas.

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