Nein, ein Selfie möchte er nicht schicken. Mohammed Helal Sawas schämt sich. „Mir geht es gar nicht gut, und ich sehe schlecht aus“, sagt der junge Syrer. Anfang Mai hat ihn die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) der Regierung von Oberfranken nach Lettland abschieben lassen – und damit aus seiner Familie gerissen, die seit etlichen Jahren in Selb lebt. Nach furchtbaren Nächten, die der 18-Jährige zunächst auf einem Friedhof in Lettlands Hauptstadt Riga verbrachte, hat er nun wenigstens ein Dach über dem Kopf und ein Bett zum Schlafen. Die Kosten dafür, für Essen und weitere Dinge des täglichen Bedarfs trägt im Wesentlichen Pfarrer Klaus Wening aus Marktredwitz, der den Jugendlichen zusammen mit anderen Helferinnen und Helfern aus Selb seit einiger Zeit betreut.