Mehrere Tierschutzorganisationen äußerten sich empört, aber auch von der Regierung in Rom kam Kritik. Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin sagte: "Die Tötung einzelner Bären ist keine Lösung." Mit Blick auf die Wiederansiedlung von Bären im Trentino um die Jahrtausendwende meinte er: "Wir erleben heute die Auswirkungen eines Fehlers aus der Vergangenheit, der unbedacht mit Blick auf eine touristische Nutzung des Images von Bären getroffen wurde."
Andere "Problembärin" soll aus Italien in den Schwarzwald
In der Regel gehen Bären Menschen eher aus dem Weg. Im Trentino kommt es seit einiger Zeit jedoch immer wieder zu Begegnungen. Vergangenes Jahr wurde dort sogar ein 26 Jahre alter Jogger von einer Bärin getötet. Dieses Tier - auch bekannt unter dem Namen Gaia - wurde dann lebend gefangen. In den kommenden Wochen soll es nach Deutschland umgesiedelt werden. Im "Alternativen Wolf- und Bärenpark" bei Bad Rippoldsau-Schapbach im Schwarzwald wird für Gaia derzeit ein Gehege gebaut.
In dem Schwarzwald-Park lebt auch die Braunbärin Jurka, ihre Mutter. Gaias Bruder Bruno war im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen auf bayerischen Boden setzte. Der "Problembär" wurde im bayerischen Rotwandgebiet abgeschossen. Grundsätzlich empfehlen Experten, bei einer Begegnung mit Braunbären ruhig zu bleiben und sich langsam zurückzuziehen. Sie raten aber auch zu Bärenspray und geruchssicheren Behältern, damit die Tiere gar nicht erst angelockt werden.