Als sich der übel riechende und gesundheitsgefährdende Algenteppich 2014 zum ersten Mal über die Kieswäsch gelegt hatte, haben es Mitarbeiter des Bauhofs noch mit dem Rechen versucht. Massenhaft haben die Männer Blaualgen abgefischt. Doch was immer auch vom Bauhof versucht wurde, es war ein Kampf gegen Windmühlen. Der See musste mitten im Sommer für Badegäste gesperrt werden. Das wiederholte sich seither jedes Jahr. Bis auf dieses. Da wurde Anfang August eine Anlage testweise am See aufgestellt, die Wasser umwälzt und Schwebstoffe, vor allem aber Phosphat, aus dem Wasser zieht. Und siehe da: Diesen Sommer musste für das Naherholungsgebiet Oberauhof zum ersten Mal seit langer Zeit kein Badeverbot ausgesprochen werden. Das wird in erster Linie der technischen Anlage zugeschrieben und hat Hoffnung gemacht, dass man das Problem künftig in Griff bekommt. Eine Menge Geld lässt sich das die Stadt kosten. 110 000 Euro sollen fürs kommende Jahr bereitgestellt werden. Damit kann eine weitaus größere Anlage als die, die diesen Sommer versuchsweise gelaufen ist, für das Sommerhalbjahr gemietet und betrieben werden. Sie wälzt das Wasser in der Kieswäsch um und fischt die Phosphat-Einträge heraus, die das Algenwachstum auslösen. Es ist eine Mammutaufgabe: 25 Kubikmeter Wasser pro Stunde kann die Anlage filtern. Trotz dieser beachtlichen Leistung dauert es zwei Jahre, bis alles Wasser im See einmal durch die „Mikroflotationsanlage“ gelaufen ist.