Nach Ermittlungsverfahren AWO steht fest hinter Inge Aures

Die Kulmbacher Landtagsabgeordnete ist ohne Gegenstimmen als Kreisvorsitzende wiedergewählt. „Großes Vertrauen und ein Schlussstrich“ lautet das Fazit, das die Arbeiterwohlfahrt zieht.

 
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Der neue Kreisvorstand der Arbeiterwohlfahrt Kulmbach mit Kreisvorsitzender Inge Aures und Geschäftsführerin Margit Vogel (Mitte) sowie Ehrenkreisvorsitzendem Oskar Schmidt(rechts). Foto: AWO

Die Delegierten der Kreisversammlung der Kulmbacher Arbeiterwohlfahrt haben Inge Aures erneut zur Kreisvorsitzenden gewählt. „Das ist ein großer Vertrauensbeweis für mich. Darüber habe ich mich sehr gefreut“, kommentierte Aues nach ihrer erneuten Wahl. Mit 38 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen wurde die langjährige Kreisvorsitzende eindrucksvoll bestätigt. Sie tritt ihre dritte Amtszeit an. Und mehr noch: Mit der einstimmigen Entlastung des Vorstands zogen die Delegierten zugleich einen Schlussstrich unter turbulente Jahre, teilt die AWO mit.

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Inge Aures habe an die Anzeige eines früheren Mitglieds des erweiterten Kreisvorstands erinnert, die zu staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und zu negativen Schlagzeilen in den Medien geführt habe. Über Monate hinweg sei eine massive Rufschädigung betrieben worden. Immer wieder sei versucht worden, sie selbst, den ehemaligen Kreisgeschäftsführer Oskar Schmidt und das Architekturbüro Drenske in Misskredit zu bringen. Die Vorsitzende sprach von einem persönlichen Rachefeldzug einer einzelnen Person. Im Juni dieses Jahres habe die Staatsanwaltschaft Hof die Ermittlungen eingestellt, keiner der vorgebrachten Vorwürfe habe sich bestätigt, „wie auch, wenn alles korrekt abgelaufen ist“, sagte Aures. Gegenüber unserer Zeitung erklärte sie: „Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen. Deswegen war es klar, dass ich wieder kandidiere.“

Inge Aures sparte nicht mit Lob an alle Mitarbeiter, aber auch an alle ehrenamtlichen Helfer des Kreisverbands. „Das vertrauensvolle Miteinander in der Zusammenarbeit sowie der gegenseitige Respekt und die Anerkennung füreinander sind die Grundpfeiler für unsere AWO.“

In ihrem Rechenschaftsbericht der vergangenen vier Jahre ging die Kreisvorsitzende zunächst auf Veränderungen im AWO-Kreisverband Kulmbach ein. Begrüßt wurden die insgesamt vier neu eingesetzten Bereichsleitungen: für den Bereich Kinder und Jugend Katrin Stadler, im Bereich Jugend- und Behindertenhilfe Ruth Neubauer, im Bereich Altenhilfe Thomas Scherer und für den Bereich Küche Ute Walther. Aures erklärte, dass im Berichtszeitraum einige Projekte abgeschlossen und neue auf den Weg gebracht wurden. Exemplarisch nannte sie die Verschmelzung der Senioren-Service-GmbH und des Betreuungsvereins mit dem Kreisverband. Auch konnte die Tagespflege in Trebgast im September 2019 eingeweiht werden. Dadurch sei ein umfassenderes Angebot der teilstationären Pflege möglich geworden.

Das Inklusionsprojekt „Spinnstube“ in Mainleus konnte ebenfalls weiter geplant und umgesetzt werden. Der Neubau der Kindertagesstätte „Herbert Kneitz“ in Wirsberg konnte fertiggestellt und bereits im November 2020 mit insgesamt 161 Betreuungsplätzen in acht Gruppen in Betrieb genommen werden. Die Kreisvorsitzende unterstrich, wie bedeutend die Fertigstellung dieses Bauprojekts war: „Alle unsere Kitas sind aktuell voll belegt.“

Dass solche Projekte überhaupt möglich waren, sah die Kreisvorsitzende allerdings nicht als selbstverständlich. „Gerade die Zeit der Corona-Pandemie hat allen Mitarbeitern höchste Leistungen abverlangt.“ Im AWO Kinderhort „Blaicher Räuberhöhle“ beispielsweise wurden 1100 Stoffmasken gefertigt. Unter Leitung der Kinderküche produzierten viele Beschäftigte im Jahr 2020 innerhalb von weniger als zwei Monaten im Lockdown 15 500 Lunchpakete für die Pflegekräfte. „Was unsere Pflegekräfte jeden Tag leisten, verdient höchsten Respekt und Anerkennung. Klatschen alleine genügt nicht“, betonte Aures.

Friederike Ködel, stellvertretende Vorsitzende des Kreisjugendwerks, bedankte sich nach ihrem Bericht unter Beifall bei der ausgeschiedenen Kreisgeschäftsführerin Elisabeth Weith für deren Einsatz in all den Jahren. Revisor Hans Werther, der mit seinem Kollegen Winfried Hempfling geprüft hatte, gab seinen Bericht zu den Prüfungen ab. Inge Aures dankte den ausscheidenden Kreisvorstandsmitgliedern Horst Linhardt und Inge Luther für ihr jahrzehntelanges Engagement.

Bei den Neuwahlen wurden auch wieder zwei stellvertretende Kreisvorsitzende gewählt. Bei drei Bewerbern setzten sich hier Hartmut Rochholz und Dietmar Hofmann durch.

Die weiteren Mitglieder des Kreisvorstands sind Elisabeth Ramming (Thurnau), Sabine Müller (Marktleugast), Adelheid Wich (Mainleus), Jutta Hirschmann (Untersteinach), Renate Meißner (Untersteinach), Annemarie Heidenreich (Melkendorf), Dr. Theresa Weith (Kulmbach), Klaus Marx (Mainleus), Dr. Gabriele Stenglein (Kulmbach), Elke Lulei (Kulmbach) und Werner Diersch (Trebgast). Revisoren sind Winfried Hempfling (Stadtsteinach) und Hans Werther (Kulmbach).