Nach Leichenfund Hausdurchsuchung in Mainleus

, aktualisiert am 16.02.2023 - 15:14 Uhr

Nachdem eine Spaziergängerin in einem Wald bei Peesten im Kulmbacher Land einen Toten entdeckt hat, kommt die Polizei schnell zu einem Ergebnis. Die Staatsanwaltschaft bestätigt: Ein Haftbefehl ist erlassen worden. Unterdessen gab es in Mainleus eine Hausdurchsuchung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Ermittler haben einen schnellen Erfolg erzielt: Ein 24-jähriger Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn besteht der dringende Tatverdacht, den 48 Jahre alten Mann aus Mainleus umgebracht zu haben. Das hat Leitender Oberstaatsanwalt Martin Dippold aus Bayreuth am Donnerstagvormittag gegenüber unserer Redaktion bestätigt. Für den Lauf des heutigen Tages kündigte Dippold eine ausführliche Stellungnahme an.

Die Leiche des Mainleuser Familienvaters hat, wie berichtet, am Dienstagnachmittag eine Spaziergängerin in einem Waldstück zwischen den Kasendorfer Ortsteilen Peesten entdeckt. Der Tote lag in einem Wäldchen nahe der Kreisstraße, die nach Mainleus führt. Die umgehend mit zahlreichen Polizeikräften angesetzten Ermittlungen haben offenbar zu einem schnellen Erfolg geführt. Bereits am Dienstagabend, nur Stunden nach der Entdeckung der Leiche, hat die Kripo den Tatverdächtigen festgenommen. Am Mittwoch ist dann durch einen Richter in Bayreuth der Haftbefehl gegen den jungen Mann erlassen worden. Er soll unter anderem wegen Gewaltdelikten mehrfach vorbestraft sein und aktuell nach einer Verurteilung in Lichtenfels wegen Körperverletzung unter Bewährung stehen.

Im Zusammenhang mit dem Tod eines 48-jährigen Mannes durchsucht die Polizei seit Donnerstagnachmittag mit zahlreichen Kräften nochmals das Anwesen in Mainleus, das vermutlich der Tatort gewesen ist. Polizeifahrzeuge, Beamte in Zivil und in Uniform mitten in Mainleus: Das blieb natürlich nicht unbemerkt.  Die Aktion sorgt in Mainleus für Aufsehen. Diensthunde sind im Einsatz, die offenbar auch das weitere Umfeld des Anwesens absuchen. Polizeisprecher Rainer Erfurt vom Bayreuther Präsidium bestätigt: Es handelt sich um eine Tatortnachsuche. Es gehe darum, möglicherweise noch weitere Gegenstände zu finden, die bei den Ermittlungen hilfreich sein könnten, sagt Erfurt.

Wie der 48 Jahre alte Mainleuser ums Leben gekommen ist, das wollte der Leitende Oberstaatsanwalt noch nicht bekanntgeben. Wie unsere Redaktion erfahren hat, soll das Opfer zahlreiche schwere Verletzungen erlitten haben. Die Polizei geht wohl davon aus, dass der Fundort der Leiche nicht der Tatort ist. Ein Haus in Mainleus wurde, wie schon berichtet, im Zusammenhang mit der Gewalttat durchsucht. Auch zu den bisherigen Erkenntnissen zum Tatablauf wollte sich Dippold noch nicht äußern.

Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um einen Paketdienstfahrer handeln, der aus dem südbayerischen Raum stammt und sich in letzter Zeit in Mainleus aufgehalten haben soll. Opfer und Tatverdächtiger sollen sich bereits seit einiger Zeit kennen und auch immer wieder zusammen gewesen sein. Die Leiche soll der junge Mann im Lieferwagen seines Arbeitgebers in den Wald bei Peesten gefahren und dort abgeladen haben, war zu erfahren.

Am Donnerstag am späten Vormittag kam dann die offizielle Mitteilung von Kripo und Staatsanwaltschaft Bayreuth mit der Bestätigung. In der gemeinsamen Stellungnnahme heißt es: „Nach dem Fund einer zunächst unbekannten männlichen Leiche im Gemeindebereich Kasendorf am vergangenen Dienstag ermitteln Staatsanwaltschaft und Polizei nun wegen eines Gewaltdeliktes. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen und befindet sich in Untersuchungshaft.“

Die Ermittler fassen ihre bisherigen Erkenntnisse zusammen. Am vergangenen Dienstagnachmittag habe eine Spaziergängerin in einem Waldstück in der Nähe des Ortsteiles Peesten eine männliche Leiche entdeckt, heißt es. Unmittelbar darauf leiteten die Staatsanwaltschaft Bayreuth und die Kriminalpolizei Bayreuth Ermittlungen dazu ein. Neben der zweifelsfreien Klärung seiner Identität, habe man herauszufinden müssen, wie der Mann zu Tode gekommen war. „Da dies zum Zeitpunkt des Auffindens der Leiche nicht einwandfrei feststand, ordnete die Staatsanwaltschaft Bayreuth eine gerichtsmedizinische Untersuchung in Erlangen an. Das Ergebnis der Untersuchung verstärkte den Verdacht, der 48-Jährige aus dem Landkreis Kulmbach sei Opfer eines Gewaltdeliktes geworden.“

Die amtliche Mitteilung abschließend: „Nach umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Kripo Bayreuth führte die Spur zu einem 24-jährigen Mann, der ebenfalls im Landkreis Kulmbach wohnt. Die Beamten nahmen diesen fest, da der Verdacht bestand, er sei verantwortlich für den Tod des 48-Jährigen. Für eine strafrechtliche Einordnung des vorliegenden Deliktes sind nun unter anderem die Klärung des Tathergangs und die Motivation des Tatverdächtigen Gegenstand der gemeinsamen Ermittlungen. Der Tatverdächtige wurde am Mittwochnachmittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth erließ dieser Haftbefehl gegen den 24-Jährigen, der nun in einer Justizvollzugsanstalt auf den weiteren Fortgang des Strafverfahrens wartet.“

Autor

Bilder