Nach Schicksalsschlag Jürgen Eck braucht Hilfe

Jürgen Eck ist im Alltag auf Hilfe angewiesen. Foto: Matthias Bäumler

Noch vor wenigen Wochen war der schwer spastisch behinderte Marktredwitzer voller Hoffnung. Heute weiß der 64-Jährige nicht mehr, wie es weitergehen soll.

Der einst so lebenslustige Jürgen Eck wirkt abgemagert. Er ist ruhig und während des Gesprächs blickt er traurig ins Weite. Vor wenigen Wochen war der schwer spastisch behinderte Jürgen Eck noch voller Zuversicht. Seine Frau befand sich zwar im Krankenhaus, aber er wähnte sie auf dem Weg der Besserung. In dieser Zeit kümmerten sich die Wirte des Oberredwitzer Zoigls Heidi und Rudi Schmidt um den 64-Jährigen (wir berichteten).

Doch dann stirbt Jürgen Ecks Frau Renata plötzlich und unerwartet. Eine Welt bricht zusammen, Jürgen Ecks große Liebe ist tot. Und er auf einmal ganz allein in seinem Elternhaus. Noch immer kümmern sich Heidi und Rudi Schmidt rührend um ihren Freund. „Doch das kann natürlich keine Dauerlösung sein“, sagt Eck im Gespräch mit unserer Zeitung. „Meine Frau hat ja alles für mich getan, ich kann nicht alleine Leben, bin auf Hilfe angewiesen.“ Mit dem Rollator kann er laufen, aber viele alltägliche Dinge sind ihm nicht möglich. So kann er nicht alleine essen, muss gefüttert werden. Auch Kochen oder Wäschewaschen, Bügeln und weitere Dinge im Haushalt vermag er alleine nicht zu bewältigen.

Über 30 Jahre in der Stadtverwaltung

33 Jahre lang war Jürgen Eck Mitarbeiter der Marktredwitzer Stadtverwaltung. Weithin sind er und seine Frau als gesellige Menschen bekannt gewesen, die sich kein Fest entgehen ließen. Dass Jürgen Eck eigentlich überall dabei war, hat sogar Oberbürgermeister Oliver Weigel bei der Verabschiedung seines Mitarbeiters in den Ruhestand gesagt. Von der Fröhlichkeit und dem herzlichen Lachen ist nichts mehr geblieben. Der schwer behinderte Marktredwitzer hat nur einen Wunsch: „Ich will hier wohnen bleiben. Hier habe ich meine Wohnung, den Garten, da bin ich daheim.“

Allerdings möchte er so lange es geht, auf die Hilfe eines Pflegedienstes verzichten, da deren Mitarbeiter in aller Regel keine Zeit für persönliche Gespräche hätten und sich nicht erlauben könnten, auch mal einige Zeit bei ihm sitzen zu bleiben. „Ich stelle mir einfach eine Haushaltshilfe vor, die ich ganz üblich bezahlen würde.“ So drei bis vier Stunden täglich seien allerdings schon notwendig, schätzt er. „Nein, ich komme schon ein wenig zurecht, den ganzen Tag über muss ich nicht betreut werden.“

Hilfe der Zoigl-Wirte

Nach wie vor übernehmen dies die Zoigl-Wirte, die sich um Jürgen Ecks Wohl kümmern. Sogar am Heiligabend und an den Weihnachtsfeiertagen kochte Heidi Schmidt für den Freund, und Rudi brachte das Essen, fütterte ihn und blieb noch ein, zwei Stunden sitzen. Damit der 64-Jährige immer genügend zum Trinken hat, stehen auf einem Tisch stets drei gefüllte Masskrüge mit Wasser, Cola und Limo. Mit Hilfe eines eisernen Strohhalms kann Jürgen Eck daraus selbst trinken.

Wie der Marktredwitzer sagt, muss er jetzt langsam wieder seinen Alltag organisieren, was angesichts seiner schweren Behinderung nicht einfach ist. Die Trauer bleibe dennoch. Da er seine Freunde endlich entlasten wolle, müsse er jetzt Nägel mit Köpfen machen und eine Haushaltshilfe einstellen. Er könne auch eine Wohnung in der Nähe organisieren. „Vielleicht hat ja eine alleinerziehende Mutter Interesse an der Wohnung und die Möglichkeit, sich um mich zu kümmern, sagt Eck.

Noch vor Jahresfrist hatten Jürgen und seine Frau Renata Pläne. Wenn er in Rente gehe, hätte er viel Zeit. Lange freute er sich auf den Zeitpunkt. Doch dann schlug das Schicksal grausam zu und alles wurde anders.

Wer sich vorstellen könnte, Jürgen Eck zu helfen, kann sich unter der Telefonnummer 09231/87462 melden.

Autor

 

Bilder