Nach Unwettern in der Schweiz Autobahn 13 in der Südostschweiz bleibt bis Juli teilweise gesperrt

Markus Brauer
Auf der A13 zwischen Lostallo und Soazza werden Reparaturarbeiten durchgeführt. Die Straße wurde durch den Fluss Moesa beschädigt, verursacht durch starke Regenfälle im Misox-Tal. Foto: Samuel Golay/Keystone/TI-Press/dpa

Nach den Unwettern in der Schweiz wird weiter nach Vermissten gesucht. Die A13 bei Lostallo und Mesocco in Graubünden bleibt bis Juli wegen Instandsetzungsarbeiten gesperrt. Was das für den Reiseverkehr bedeutet.

 
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Nach Unwettern und heftigen Regenfällen bis ins Wochenende wird in der Schweiz am Montag nach mehreren Personen gesucht.

  • Misoxtal: Im Misoxtal in Graubünden konnten die beiden Vermissten nach einem Erdrutsch von Freitagabend (21. Juni) noch nicht geortet werden, wie die Polizei berichtet. Zunächst waren vier Menschen verschüttet worden. Eine Frau wurde am Samstag (22. Juni) gerettet, die Leiche eines Mannes am Sonntag (23. Juni) geborgen.
  • Gießbach: Im Berner Oberland wurde am Montag (24. Juni) nach drei Vermissten gesucht. Ein Vater mit Kleinkind war nach Angaben der Polizei am Sonntag in den Gießbach-Wasserfall gestürzt. Er war mit seiner Frau und einem zweiten Kleinkind auf einer Wanderung gewesen. Wieso die beiden stürzten, wurde noch untersucht. Die Suche nach ihnen hielt bis in den späten Montagabend an.
Bagger auf Lastkähnen sammeln und sortieren schätzungsweise 7000 bis 9000 Kubikmeter Schwemmholz an der Mündung der Rhone im Genfersee bei Bouveret. Foto: Keystone/Valentin Flauraud/dpa
Gerölllawinen haben viele Straßen unpassierbar gemacht.. Foto: Keystone/Michael Buholzer/dpa
Die A13 zwischen Lostallo und Mesocco-Süd wird einige Wochen nicht befahrbar sein. Foto: Keystone/TI-Press/Samuel Golay/dpa
  • Simmertal: An anderer Stelle, im Simmertal, war eine Frau am Samstag in den Iffigbach gestürzt. Sie sei mit einer Begleitperson unterwegs gewesen. Von der Frau fehlt auch noch jede Spur.
  • Zugersee: Im Zugersee wurden in 80 Metern Tiefe am Montag ein gesunkenes Segelboot und eine Leiche gefunden. Das Boot war am Samstag bei einer Regatta verunglückt und gesunken. Zwei Männer konnten gerettet werden, ein 56-Jähriger galt seitdem als vermisst. Die Bergung wurde am Montag vorbereitet.

Instandsetzungsarbeiten an der Nationalstraße A13

  • Lostallo-Mesocco: Durch die starken Regenfälle war ein rund 200 Meter langes Teilstück der Nationalstrasse A13 zwischen den Anschlüssen Lostallo und Mesocco-Süd im Kanton Graubünden weggespült worden. Die Strecke ist seit Freitagabend (21. Juni) für den Verkehr gesperrt.
A13 zwischen Lostallo und Mesocco-Süd gesperrt Foto: dpa-Infografik
  • Alternativrouten: Laut Bundesamt für Straßen (Astra) laufen seit Samstag die Aufräumarbeiten und die ersten Arbeiten für die Instandsetzung. Ziel sei es, im Juli eine Baupiste mit je einer Fahrspur pro Richtung für PW und LKW zur Verfügung zu stellen. Das Astra trifft zudem Maßnahmen, um den Verkehr auf den Alternativrouten möglichst flüssig zu halten.
  • A13: Den Astra-Angaben zufolge hatten die starken Unwetter den Wasserstand des Flusses Moesa stark ansteigen lassen. Ein Murgang mit 50 000 Kubikmeter Gesteinsmaterial hat demnach den Fluss blockiert und die Wassermassen umgeleitet. Diese hätten am Freitagabend um 20 Uhr die Autobahn A13 bei der Brücke Buffalora auf 200 Meter Länge unterspült und „einen Wegfall des gesamten Straßenkörpers ausgelöst“.
Die Autobahn A13 zwischen Lostallo und Mesocco-Süd wurde zerstört durch den Fluss Moesa, verursacht durch starke Regenfälle im Misox-Tal. Foto: Keystone/Michael Buholzer/dpa
Ein Murgang mit 50 000 Kubikmeter Gesteinsmaterial hatte den Fluss blockiert und die Wassermassen umgeleitet. Foto: Keystone/Michael Buholzer/dpa
Bei der Brücke Buffalora wurde die A13 auf 200 Meter Länge unterspült. Foto: Keystone/Samuel Golay/TI-Press/dpa
Der Abschnitt bei Lostallo ist für den Reiseverkehr bis in die Juli gesperrt. Foto: Keystone/TI-Press/Samuel Golay/dpa
Der Transitverkehr wird über die A2 und einige Gebirgspässe umgeleitet Foto: Keystone/TI-Press/Samuel Golay/dpa
  • Behelfspiste: Im Laufe des Juli soll eine zweispurige Baupiste zur Verfügung gestellt werden können. Der Transitverkehr wird seit Samstag über die Autobahn A2 umgeleitet. Als weitere Alternativrouten stehen zudem die Simplon-Route und der Groß St. Bernhard zur Verfügung (mit dpa-Agenturmaterial).

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